Hintergrund: Eine Subgruppe von Morbus Crohn Patienten (CD) entwickelt Antikörper gegen Mannan, einen Zellwandbestandteil der Hefe Saccharomyces cerevisiae (ASCA) jedoch ist wenig bekannt über die zelluläre Immunantwort oder Mechanismen, welche die Antikörperproduktion triggern. Mannan-binding-lectin (MBL) ist Bestandteil des unspezifischen Immunsystems, welches in der Lage ist, an bakterielle oder Hefe-Partikel zu binden und mit zu eliminieren. Genetische Polymorphismen verursachen niedrige MBL Serum-Konzentrationen.
Ziel: Wir untersuchten die T-Zell-Antwort gegen fungale Antigene unter Berücksichtigung des ASCA-Titers, des MBL-Spiegels und möglicher MBL Polymorphismen.
Methoden: ASCA- und MBL Titer werden im Serum von 72 Patienten mit M. Crohn, 22 Patienten mit Colitis ulcerosa und 49 Kontrollpersonen mittels ELISA detektiert. Lymphozyten aus dem peripheren Blut (PBL) und der Lamina propria (LPL) werden mit Mannan stimuliert. Die Proliferationsrate wird mit 3H-Thymidin-Einbau quantifiziert. MBL Polymorphismen werden mittels PCR bestimmt.
Ergebnisse: ASCA-Titer wurden in 47% der M. Crohn Patienten nachgewiesen. Lediglich Lymphozyten der ASCA-positiven Patienten proliferieren nach Stimulation mit Mannan (p<0.001). Diese Subgruppe der M. Crohn Patienten ist ferner durch niedrige MBL Serum-Konzentrationen charakterisiert im Vergleich zu ASCA-negativen Patienten, Patienten mit CU und gesunden Kontrollen (p<0.05). MBL Mutationen in den Codons 52 und 54 des Exon 1 sind häufiger in Patienten mit humoraler und zellulärer Immunantwort auf Mannan.
Schlussfolgerung: Eine Subgruppe der M. Crohn Patienten ist charakterisiert durch ASCA Antikörper, T Zell Antwort auf Mannan und niedrige MBL Konzentrationen bedingt durch Mutationen im MBL Gen. Die Generation von Antikörpern gegen ASCA und die T Zell Antwort kann verursacht sein durch eine erhöhte Präsentation von Mannan gegenüber dem spezifischen Immunsystem bei genetisch bedingten niedrigen MBL Konzentrationen.