Z Gastroenterol 2004; 42 - 13
DOI: 10.1055/s-2004-835764

Effekt von Vitamin C in Kombination mit Aspirin im Vergleich mit Aspirin alleine auf die Magenschleimhautläsionen vor und nach Eradikation von H. pylori: Die Rolle von oxidativem Stress in der Magenschleimhaut

PC Konturek 1, J Kania 1, T Hess 1, EG Hahn 1, JW Konturek 2
  • 1Medizinische Klinik 1 der Universitätsklinik Erlangen
  • 2Abteilung für Gastroenterologie, Elbe Klinikum, Stade

Die Interaktion zwischen H. pylori und NSAR ist weiterhin umstritten. Ziel dieser Studie war es, den Effekt von Aspirin (ASA) und Aspirin +Vitamin C auf die Magenschleimhaut vor und nach H.p.-Eradikation zu untersuchen.

Patienten und Methoden: 10 H.p.-positive Patienten wurden behandelt mit Aspirin (1,6g/d) oder mit Aspirin + Vitamin C (1,6g/d+0,96g/d) über 3 Tage. Die Behandlung wurde 4 Wochen vor erfolgreicher H.p.-Eradikation mit einer Tripel-Therapie durchgeführt. Zur Evaluation der mucosalen Schleimhautläsionen wurde bei allen Patienten eine Gastroskopie 0 und 3 Tage nach Therapie durchgeführt. Während der Gastroskopie wurden Proben aus dem Magenkorpus entnommen. Aus diesen Proben wurde die Gen- und Proteinexpressionen der Katalase, Gluthation-Peroxidase, und von proinflammatorischen Zytokinen, mittels RT-PCR und Western Blot gemessen. Die Aktivität von NFκB wurde mit einem hochsensitiven ELISA gemessen.

Ergebnisse: ASA induzierte signifikant mehr Schleimhautläsionen im Magen als ASA+Vit. C. Nach erfolgreicher Eradikationstherapie, wurden durch ASA signifikant mehr Schleimhautläsionen (ungefähr doppelt so viele) wie vor Eradikation induziert. Im Gegensatz dazu war die Anzahl der Schleimhautläsionen unter ASA+Vit. C signifikant geringer und die Eradikationstherapie hatte keine Auswirkungen auf die Läsionen. Bei allen H.p.-positiven Patienten zeigte sich eine signifikante Überexpression der antioxidativen Enzyme. Unter der Therapie mit ASA war bei H.p.-positiven Patienten die Expression proinflammatorischer Zytokine vor und nach Eradikation verstärkt. Dieser Effekt wurde begleitet von einer signifikanten Erhöhung der NFκB-Aktivität. ASA+Vit. C zeigte eine signifikant erniedrigte Expression von TNFα und IL-1, zusammen mit einer Erniedrigung der NFκB-Aktivität.

Schlussfolgerungen: Im Vergleich mit ASA induziert ASA+Vit. C signifikant weniger Schleimhautschäden im Magen. Dieser Effekt kommt hauptsächlich zustande durch die Verminderung von oxidativem Stress. Der protektive Effekt von ASA+Vit. C kommt weiterhin zustande durch einen inhibitorischen Effekt auf NFκB und die mucosale Expression von proinflammatorischen Zytokinen .