Aktuelle Dermatologie 2004; 30 - 72
DOI: 10.1055/s-2004-835598

Respektive Potenz von BOTOX® und Dysport® zur Behandlung dynamischer Gesichtsfalten: Eine einfachblinde, randomisierte Studie

H Ryssel 1, H Solz 1
  • 1Mannheimer Klinik für Plastische Chirurgie, Deutschland

Botulinumtoxin ist ein potentes Agens zur neuromuskulären Paralyse und induziert eine temporäre, funktionelle Denervierung und Atrophie des behandelten Muskels. Auf dem europäischen Markt sind zwei Präparate des Botulinumtoxin-A erhältlich: Dysport (Ipsen) und Botox (Merz). Die Effektivität und Sicherheit beider Präparate wurde in diversen Studien gezeigt, jedoch besteht eine äußerst kontroverse Diskussion bzgl. der Potenz beider Präparate. Die Botox/Dysport-Ratio wird zwischen 1:3 und 1:6 angegeben. Die Festlegung eines adäquaten Konversionsfaktors ist nicht nur für die sichere Anwendung der Präparate, sondern auch für das Erzielen der erwünschten Wirkung und letztlich auch für die Kosteneffizienz entscheidend.

Das Ziel dieser Studie war es zu evaluieren, mit welchem Konversionsfaktor und welchen Gesamtdosen gleiche Resultate bei der Behandlung dynamischer Gesichtsfalten erzielt werden. Methoden: Die Patienten wurden randomisiert der Behandlung mit Botox bzw. Dysport zugeteilt. Für die Botoxbehandlung wurden 20 Einheiten (3 U pro 0.1ml), für die Dysportbehandlung 70 Einheiten (10 U pro 0.1ml) appliziert: Botox/Dysport-Ratio 1:3,5. Die Applikation erfolgte nach einem standardisierten Injektionsschema. Wie vom Hersteller empfohlen wurde bei beiden Präparaten eine Lösung mit physiologischer Kochsalzlösung erstellt. Als Endpunkte wurde die Wirkdauer definiert. Die statistische Analyse erfolgte mit dem Wilcoxon-Test. Ergebnisse: Insgesamt wurden 122 Patienten für die Behandlung mit einem der Präparate randomisiert (60 Botox/62 Dysport). Die durchschnittliche Wirkdauer lag bei 18,2 Wochen für Botox und 19,5 Wochen für Dysport (p>0,05). Diskussion: Die Studie zeigt, dass eine Botox/Dysport-Ratio von 1:3,5 für die Behandlung dynamischer Gesichtsfalten geeignet ist. Die Wirkungsdauer zeigte keinen signifikanten Unterschied (p>0,05).