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DOI: 10.1055/s-2004-835592
Nahlappenplastiken: Einteilung und Fallbeispiele
Bei der ästhetischen Gesichtrekonstruktion nach Hautdefekten ist ein grundlegendes Verständnis der Anatomie und der kosmetischen Einheiten des Gesichtes von entscheidender Bedeutung. Zur Deckung steht eine Vielfalt von Nahlappenplastiken zur Verfügung, deren Nomenklatur (z.B. spezielle Eigennamen) oft verwirrend ist. Die Einteilung der Nahlappenplastiken ist jedoch klar gegliedert in 1. Rotationslappen, 2. Verschiebelappen und 3. Transpositionslappen. Diese funktionelle Nomenklatur soll an einigen Fallbeispielen zur Defektdeckung im Bereich der Nase erörtert werden: Mittels einer sogenannten O-T-Plastik lässt sich z.B. ein Defekt an der Nasenspitze im Sinne einer beidseitigen Rotationslappenplastik decken. Hierbei wird einerseits die Funktion erhalten und andererseits die kosmetische Einheit gewahrt.
Eine Verschiebelappenplastik in Form einer U-Lappens eignet sich z.B. für einen symmetrischen Defekt auf der Glabella und am Nasenrücken. In einem speziellen Fall wurde aufgrund der Größe des Defektes eine Kombination mit einem Vollhauttransplantat durchgeführt. Die Ausgleichsdreiecke des Hebedefektes konnten somit sinnvoll verwendet werden.
Zur Deckung am lateralen Nasenflügel eignet sich ein Transpositionslappen von nasolabial. Im besonderen ist darauf zu achten, die kosmetische Einheit des Nasenflügels zu wahren und nicht die Konturen zu verstreichen. Sollte die Transposition einen Winkel von 45 Grad überschreiten, kann eine sogenannte dog ear repair in einer zweiten Sitzung erfolgen.
Zusammenfassung: Bei einer klaren Einteilung ist das Verständnis der Nahlappenplastik sehr einfach. An den Fallbeispielen soll verdeutlicht werden, dass sich diese Verfahren auch jederzeit untereinander oder mit anderen Verfahren kombinieren lassen. Diese Kombinationsmöglichkeiten begünstigen positive Operationsergebnisse und erleichtern auch das Einhalten der vorgegebenen kosmetischen Einheiten.