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DOI: 10.1055/s-2004-835519
Papillenblutung und Glaskörperblutung als Komplikation einer Drusenpapille
Hintergrund: Papillendrusen sind azelluläre Ablagerungen aus basophilen, hyalinartigen, kalzifizierten Granula in der Papillensubstanz. Ursächlich wird eine Störung des axoplasmatischen Transportes in den Ganglienzellen diskutiert. Komplikationen sind vor allem Gesichtsfelddefekte, selten sind ein Zentralvenen- oder -arterienverschluss, eine anteriore ischämische Optikusneuropathie sowie papilläre, retinale und subretinale Blutungen beschrieben. Patient: Ein 19-jähriger Patient stellte sich mit plötzlich aufgetretenen schwarzen Punkten vor dem linken Auge vor. Der Visus betrug beidseits 1,2. Die statische und kinetische Perimetrie zeigte am linken Auge einen kranialen Gesichtsfelddefekt. Binokularopthalmoskopisch stellte sich am linken Auge eine deutliche, kaudal betonte Papillenprominenz mit ausgeprägter Papillenblutung sowie eine kaudale Glaskörperblutung dar. Auch am rechten Auge war eine mäßige Papillenprominenz vorhanden. Ergebnisse: Die standardisierte Echographie zeigte im B-Bild deutliche Drusen an den Papillen links mehr als rechts, welche durch das schon vorliegende CCT bestätigt waren. Ohne Therapie gab der Patient bei der Kontrolle 6 Wochen später keine Beschwerden mehr an. Binokularophthalmoskopisch und fluoreszenzangiographisch zeigte sich links lediglich noch eine kleine Papillenrandblutung temporal unten. Schlussfolgerung:. Zusammenfassend ist zur Abklärung eines unklaren Papillenbefundes eine exakte Diagnostik insbesondere auch mittels standardisierte Echographie nötig, um Papillendrusen als Ursache auszuschließen. So kann gegebenenfalls eine weitere belastende neurologische Diagnostik und eine ineffektive, unnötige Therapie vermieden werden.