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DOI: 10.1055/s-2004-835485
Monokulare oder binokulare Messung der Pupillenweite?
Die Pupillenweite spielt eine entscheidende Rolle in der refraktiven Chirurgie. Sie kann unter verschiedenen Beleuchtungsbedingungen monokular oder binokular gemessen werden. Ziel unserer Studie war es, Unterschiede zwischen der monokularen und binokularen Messung der Pupillenweite unter skotopischen und mesopischen Bedingungen herauszufinden und diese zu quantifizieren. Wir verwendeten die computerisierte, dynamische Pupillometrie (P2000 SA, Procyon Instruments Ltd, London, UK) unter folgenden Beleuchtungsbedingungen: Skotopisch bei 0,03 lux, leicht mesopisch bei 0,82 lux und hoch mesopisch bei 6,4 lux. 140 Augen von 70 gesunden Probanden wurden in die Studie eingeschlossen. Die Probanden wurden in zwei Gruppen eingeteilt: In der ersten Gruppe wurde die Pupillenweite binokular zuerst gemessen, in der zweiten Gruppe wurde die monokulare Messung zuerst durchgeführt. Zur statistischen Auswertung wurden Mediane und Quartile der Pupillenmessungen verwendet. Intraindividuelle Signifikanzen wurden mittels Vorzeichentest, intraindividuelle Vergleiche durch den Wilcoxon-Test ausgewertet. Für beide Gruppen zusammen zeigten sich statistisch signifikante Unterschiede in der Pupillenweite mit höheren Werten für die monokulare Messung unter leicht und hoch mesopischen Bedingungen (p=0,000). Unter skotopischen Bedingungen zeigte sich lediglich ein Trend zu höheren Werten bei der monokularen Messung. Die binokulare Messung der Pupillenweite imitiert besser die Alltagsbedingungen im nächtlichen Straßenverkehr. Daher sollte im Rahmen der refraktiven Chirurgie in Fällen von großen Pupillendurchmessern mit dem Risiko von postoperativen photopischen Phänomenen die binokulare Messung der Pupillenweite herangezogen werden.