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DOI: 10.1055/s-2004-835251
Rituale in der Zeit der Trauer – Eine besondere „Zeit in der Zeit“
Von großer Bedeutung ist es für uns, die Angehörigen und die unseren Patienten nahe stehenden Personen gut durch die Zeit der Trauer und des Abschiednehmens begleiten zu können. Auf diesem Weg wird die Bedeutung und die heilsame Wirkung von Ritualen als eine besondere „Zeit in der Zeit“ immer klarer. Unsere Rituale sind Frucht gemeinsamer Teamarbeit und aus den Anforderungen unserer Alltagspraxis entstanden. Trauerrituale stehen an der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt und machen den Übergang dahin bewusst erfahrbar. Es sind Rituale für die Lebenden, die Überlebenden, denn für sie beginnt nun nach den Tod des nahe stehenden Menschen eine neue Zeit.
Phasen des Rituals: In Verlauf eines Rituals sind drei Stufen/Phasen erkennbar, die jeweils von typischen Verhaltens- und Erlebnisweisen geprägt sind: die Trennungsphase, die Schwellen- oder Übergangsphase und die Wiedereingliederungsphase. Damit Trauerrituale bei den Teilnehmern etwas bewirken können, sollen sie folgende Elemente und Botschaften enthalten:
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den Verlust, den Tod als unverrückbare Tatsache benennen
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an den Verstorbenen erinnern und seiner Gedenken
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Trauer ausdrücken und zeigen können
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Zukunft und Hoffnung: das Leben geht weiter.
Werden Rituale bewusst vollzogen und das jeweilige Verhalten von Mensch zu Mensch miteinbezogen, wird ihre sinnstiftende, heilende, ordnende, dem Leben zugewandte und den Lebensfluss fördernde Kraft erfahrbar. Sie werden als eine besondere „Zeit in der Zeit“ gemeinsam mit anderen erlebt, vermitteln die Gewissheit des Mitgetragenseins, die auch später noch tröstende Kraft entfalten kann, und Neues kann Platz bekommen.