Klin Monbl Augenheilkd 2004; 221 - V27
DOI: 10.1055/s-2004-835196

Schnelltest zur Detektion von Adenoviren am Auge – Eine Pilotstudie

C Kozich 1, B Seitz 1, C Rössler 1, C Cursiefen 1, FE Kruse 1
  • 1Augenklinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen

Hintergrund: Eine einfache und vor allem schnelle Diagnostik zur Sicherung der Keratoconjunctivitis epidemica (KCE) war bislang nicht möglich. Ziel dieser Pilotstudie war es, die Sensitivität und Spezifität eines neuartigen Adenovirusnachweises der Augenoberfläche zu untersuchen.

Methode: Bei dem Schnelltest (RPS Adeno-Test) handelt es sich um einen Abstrich der Bindehaut. Dieser Konjunktivalabstrich wird einem Indikator aufgelegt, welcher dann für etwa 15 Sekunden in eine Pufferlösung getaucht wird. Das Testergebnis ist nach weiteren 10 Minuten abzulesen. Während der Wartezeit wird momentan ein zweiter Abstrich für die Bestätigungsanalyse vorgenommen. Das Auslesen des Tests erfolgt durch senkrechte Linien, ein negatives Ergebnis wird im Auslesefenster durch eine rote Linie angezeigt, es handelt sich um eine Kontrolllinie, die anzeigt, dass der Test korrekt gelaufen ist. Ein positives Ergebnis wird durch zwei rote Linien angezeigt. Eine schwach erkennbare Testlinie indiziert das Vorhandensein von wenig Virusantigen. Wenn keine Linie erscheint ist der Test nicht valide und muss wiederholt werden. Das Testergebnis wird unabhängig von 2 Personen (dem ausführenden Arzt und einer medizinischen Fachkraft) ausgelesen. Die in unserer Poliklinik durchgeführten und ausgewerteten Tests, sowie der Abstrich, der für die Bestätigungsanalyse entnommen wird, werden an das Institut für Virologie der TU München gesendet. Dort erfolgt mittels PCR und Viruskultur die Bestätigungsanalyse des Tests und die Rückmeldung an uns.

Ergebnisse: Bisher wurde der Test im Zeitraum vom 7. Juli 2004 bis 22. August 2004 bei 25 Augen vorgenommen. In allen Fällen erfolgte die Rückmeldung der Virologie. Als Ergebnisse bezüglich PCR/Viruskultur, liegen 2 richtig positive, 21 richtig negative, 1 falsch positive und 1 falsch negative Probe vor.

Schlussfolgerung: Der neue Test wird bei klinischer Symptomatik zur Diagnosesicherung eingesetzt, um den Medikamenteneinsatz zu minimieren und um die Beratung der Patienten zu verbessern. Der Test scheint ein großes diagnostisches Pozential in sich zu tragen und kann als erfolgsversprechend angesehen werden. Weitere Verbesserungen erfolgen derzeit.