Ultraschall Med 2004; 25 - P_06_06
DOI: 10.1055/s-2004-834315

Leiomyom der Brust – Klinische, mammographische und sonographische Zeichen in Beziehung zum feingeweblichen Befund

H Heyer 1, R Ohlinger 2, C Woenckhaus 3, G Köhler 2
  • 1Universitätsfrauenklinik, Greifswald
  • 2Universitäts-Frauenklinik, Greifswald
  • 3Institut für Pathologie, Greifswald

Problemstellung: Leiomyome finden sich im Drüsenkörper der Brust sehr selten. Es werden areoläre und parenchymatöse Leiomyome unterschieden (22). Klinisch imponiert das Leiomyom als Knoten, mammographisch als Rundherd. Sonographische Kriterien sind indifferent und in der Literatur bisher nur vereinzelt beschrieben wurden (11, 25, 27 31).

Durch einen eigenen Fall ist es möglich neue sonographische Kriterien beschreiben zu können.

Methode: Klinische, mammographische und mammasonographische Kriterien eines intramammären Leiomyoms der Brust wurden erfasst. Die Diagnose konnte operativ histologisch gesichert werden.

Ergebnisse: Das von uns untersuchte tiefe Leiomyom der Brust war klinisch durch eine Hauteinziehung und eine fehlende Verschiebbarkeit gekennzeichnet und unterschied sich damit von den häufiger angegebenen klinischen Parametern. Die mammographisch sichtbare verdichtete und scharf bis unscharf begrenzte Struktur ist identisch zu den gefundenen Literaturangaben. Mammasonographisch wurde das Leiomyom als hypodense, glatt begrenzte, inhomogene Struktur mit retrotumorösen Schallschatten dargestellt. Die Cooper Ligamente waren unterbrochen und es zeigte sich mittels Dopplersonographie ein zentrales Tumorgefäß. Die Schallabschwächung, die hypodensen Eigenschaften, der echoreiche Randsaum und das zentrale Tumorgefäß sind somit weitere sonographische Eigenschaften eines parenchymatösen Leiomyoms der Brust, das ansonsten als isodense bis hyperdense, homogene Läsion beschrieben wird, die teilweise semizystische Strukturen aufweisen kann. In der Literatur sind bisher keine Schallschattenphänomene oder nur dorsale Schallverstärkungen beschrieben wurden

Schlussfolgerung: Ein parenchymatöses Leiomyom der Brust kann durch eine retrotumoröse Schallabschwächung, eine hypodense Echogenität, einen echoreichen Randsaum und ein zentrales Tumorgefäß in der Mammasonographie in Erscheinung treten.

Eine Dignitätsvorhersage bezüglich, Malignität oder Benignität erscheint weder durch Palpation noch durch Bildgebung möglich.