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DOI: 10.1055/s-2004-834298
Uterusperforation mit Fruchtblasenprolaps in der 27. SSW nach diagnostischer Laparoskopie – Ein Fallbericht
Problemstellung: Eine Uterusruptur in der Schwangerschaft tritt in aller Regel nur nach vorausgegangener Uterusoperation im Zusammenhang mit Wehentätigkeit auf. Wir berichten über die sonographische Darstellung einer Uterusruptur in der Spätschwangerschaft nach präkonzeptioneller Laparoskopie mit Chromopertubation.
Methode: Der Verlauf wurde mittels transabdominalem Ultraschall und Dopplersonographie beobachtet.
Ergebnisse: Fallbericht: Bei einer 34-jährigen Erstgravida wurde mit 26+4 SSW sonographisch eine Uterusruptur diagnostiziert. Durch den Uteruswanddefekt prolabierte die Fruchtblase mit dem rechten kindlichen Bein. Die Patientin berichtete über Unterbauchschmerzen seit mehreren Wochen. Das CTG war nicht pathologisch, so dass zunächst unter Tokolyse und RDS-Prophylaxe abgewartet wurde. 20 Stunden nach Aufnahme trat eine fetale Bradykardie über ca. 7 Minuten auf. Sonographisch war jetzt neben dem rechten Bein eine Nabelschnurschlinge und der linke Fuss in dem Uteruswanddefekt darstellbar. Dopplersonographisch zeigte sich ein intermittierender end-diastolischer Rückfluss in der A. umbilicalis. Es wurde die Indikation zur Sectio caesarea gestellt, bei der ein lebensfrisches eutrophes Frühgeborenes entbunden wurde. Die Histologie der exzidierten Perforationsstelle ergab eine Adenomyosis uteri. 6 Wochen vor Konzeption war eine Laparoskopie mit Chromopertubation durchgeführt worden, bei der eine Uteruswandblutung eine ausgedehnte Koagulation erforderlich machte.
Schlussfolgerung: Die Uterusruptur mit Fruchtblasenprolaps ließ sich sonographisch korrekt darstellen. Uteruswandläsionen vor geplanter Schwangerschaft sollten sorgfältig übernäht werden.