Ultraschall Med 2004; 25 - P_02_08
DOI: 10.1055/s-2004-834280

Sonographische Befunde im 2. Trimenon bei einem reduzierten Pulsatilitäts Index in der A. umbilicalis

J Heinig 1, E Baez 1, R Witteler 1, A Mosel 1, J Steinhard 1
  • 1UFK Münster

Problemstellung: Ist ein PI in der A. umbilicalis unterhalb der 5. Perzentile im 2. Trimenon mit einer Häufung sonographischer Auffälligkeiten oder einem schlechteren outcome der Schwangerschaft verbunden?

Methode: Analyse der Daten von 2001–2004 aus der elektronischen Datenbank der Abteilung für Pränatale Diagnostik der Universitäts-Frauenklinik Münster nach Erstellung von Perzentilenkurven für den PI in der A. umbilicalis für das 2. Trimenon für unser Patientenkollektiv.

Ergebnisse: Im obengenannten Zeitraum wurden in unserer Abteilung 5220 Schwangerschaften zwischen der 16. Und 25. SSW untersucht, Doppleruntersuchungen der A. umbilicalis wurde bei 547 Foeten (10,5%) durchgeführt. Anhand der erstellten Perzentilenkurven für unser Kollektiv wurde bei 25 Foeten (3,6%) ein PI der A. umbilicalis unter der 5. Perzentile festgestellt. Eine unauffällige Fruchtwassermenge wurde bei 14 dieser Foeten (56%), eine reduzierte Fruchtwassermenge bei 11 Foeten (44%) diagnostiziert. Bei 7 Foeten (28%) wurden Fehlbildungen des Urogenitaltraktes diagnostiziert (2×prune belly Sequenz, 1×Nierenagenesie bds., 1×Nierenagenesie einseitig, 1×multizystische Nierendysplasie, 1×Beckenniere, 1×Hydronephrose bds.). In 7 Fällen bestand eine Mehrlingschwangerschaft (2×Trigemini- jeweils der betroffene Foet mit Fehlbildungen, 5×Bigemini, davon 3×monochoreal, 2 Foeten mit Fehlbildungen). Bei 3 Foeten lag eine singuläre Nabelschnurarterie vor, bei 2 wurde ein nicht immunologischer Hydrops fetalis festgestellt. Zwei Schwangerschaften zeigten einen erhöhten uterinen Widerstand bds., zwei Foeten eine asymetrische IUGR. Nur 11 Foeten (44%) zeigten eine unauffällige sonographische Entwicklung für das screening im 2. Trimenon. Das outcome der Schwangerschaft war in 100% der Fälle verfügbar. In 14 Fällen (56%) war der Ausgang der Schwangerschaft ungünstig (4×Abbruch, 4×IUFT oder Abort, 5×Frühgeburt) nur in11 Fällen (44%) wurde ein problemloser Ausgang der Schwangerschaft registriert.

Schlussfolgerung: Ein Pulsatilitäts-Index in der A. umbilicalis unterhalb der 5. Perzentile im 2. Trimenon ist in einem selektionierten Patientenkollektiv bei der Mehrzahl der Patienten mit Komplikationen im Schwangerschaftsverlauf bzw. fetalen Fehlbildungen, v.a. im Urogenitalsystem verbunden.