Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2004-834267
Seltene Ursache einer Durchblutungsstörung des Armes (Kasuistik)
Problemstellung: Eine Patientin klagte nach Lebertransplantation wegen einer Amyloidose über eine belastungsabhängige Schwäche der rechten Hand.
Methode: Bei der körperlichen Untersuchung ergab sich ein deutlicher Unterschied der Pulsstärke zwischen rechter und linker A. radialis und A. ulnaris. Es erfolgte eine duplexsonographische Untersuchung der Armgefäße mit dem Ultraschallsystem ATL HDI 5000 mit 7–12.5MHz Schallsonde. Anschließend wurde eine selektive intraarterielle DSA durchgeführt.
Ergebnisse: In der Duplexsonographie zeigte sich in A. radialis und A. ulnaris rechts ein poststenotisches Flussprofil. Bei der kontinuierlichen Untersuchung der Armarterien fiel eine längliche schmale Doppelkontur von der A. axillaris bis in die distale A. brachialis mit dort angelagertem kleinem Thrombus auf. In der i.a. DSA ließ sich diese Struktur als ein Draht identifizieren, dessen proximales Ende die Gefäßwand knapp penetrierte, jedoch ohne aktives Extravasat. Wegen der Thrombusauflagerungen wurde von einer interventionell-radiologischen Drahtentfernung Abstand genommen. Es erfolgte eine operative Revision, bei der ein Seldinger-Führungsdraht einer arteriellen Druckmessung extrahiert werden konnte. Postoperativ kam es zu einer raschen Normalisierung der arteriellen Strömungsprofile. Zur Verschleppung des Führungsdrahtes war es vermutlich während eines dramatischen intraoperativen Reanimationsereignisses gekommen.
Schlussfolgerung: Nach intravasal gelangte Fremdkörper können zu Durchblutungsstörungen führen. Auf die Bedeutung einer sorgfältigen Dokumentation sämtlicher invasiver Maßnahmen und verwendeter Materialien soll hingewiesen werden.