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DOI: 10.1055/s-2004-834262
Akute zervikale Schwellung – Einsatz von Ultraschall und Dopplersonographie zur Diagnosesicherung – Ein Fallbeispiel
Problemstellung: Zervikale Schwellungen oder Raumforderungen sind ein häufiges Symptom in der HNO-ärztlichen Praxis. Akute Schwellungen lassen bei entsprechender Anamnese an verschiedene Erkrankungen denken. Die folgende Fallbeschreibung soll die Wichtigkeit des Einsatzes von Ultraschall und Farbdoppler zu differentialdiagnostischen Zwecken und letztlich zur Diagnosesicherung darstellen.
Methode: Wir berichten über einen 70-jährigen Patienten, der uns mit dem Verdacht auf ein „Carcinoma of unknown primary“ zugewiesen wurde. Dieser beschrieb eine seit einer Woche an Größe deutlich zunehmende, progredient druckdolente Schwellung rechts zervikal. Anamnestisch bestand der Zustand nach Thrombendarteriektomie der A. carotis interna rechts 1998. Zervikal war eine pulsierende, gut verschiebliche, gut abgrenzbare und eher derbe Schwellung palpabel. In der vom Patienten mitgebrachten Computertomographie war eine inhomogen erscheinende, der Halsgefäßscheide anliegende Raumforderung erkennbar. Die Farbdopplersonographie zeigte eine diffuse, echoarme Raumforderung ohne Binnenperfusion, der A. carotis communis adhärent.
Ergebnisse: Der Patient wurde mit dem Verdacht auf ein thrombosiertes Aneurysma der A. carotis der gefäßchirurgischen Abteilung zugewiesen. Nach Bestätigung der Verdachtsdiagnose erfolgte die sofortige operative Versorgung.
Schlussfolgerung: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Farbdopplersonographie als dynamisches diagnostisches Mittel wichtige zusätzliche Informationen liefert und zur Stellung von Differentialdiagnosen unentbehrlich ist.