Ultraschall Med 2004; 25 - WS_43_03
DOI: 10.1055/s-2004-834252

Eine Methode zur sonographischen Messung des relativen cerebralen Blutfluss mittels kontrastmittelverstärktem harmonic imaging Ultraschall

C Lindner 1, M Woydt 2
  • 1Neurochirurgie, Uni Würzburg
  • 2Neurochirurgie, Uniklinik Würzburg

Problemstellung: Ausgangspunkt für die folgende Untersuchung ist die Überlegung parallel der Perfusionsmessung in der CT- und MRT- Diagnostik, die An- und Abflutungskurven von Kontrastmittel zur sonographischen Messung der Gewebeperfusion heranzuziehen.

Methode: 10 ausgewachsene Merinoschafe wurden bifrontoparietal kraniektomiert und eine lineare Ultraschallsonde (7.5L40 von Siemens) in coronarer Schallrichtung fixiert. Es wurde eine Bildfeldtiefe von 3cm bei einer Frequenz von 3,3MHz im ECI-Modus (Echo Contrast Imaging) mit 1% Sendeleistung (44dB, RS 4, fps 5, MI 0,2) gewählt. Gemessen wurde das An- und Abfluten des Ultraschallkontrastmittel SonoVue® (BRACCO). Bei jeder einzelnen Messung wurden 2,5ml als Bolus über einen zentralvenösen Katheter injiziert. Die Messung wurde mit Beginn der Bolusgabe gestartet und hierbei 252 Sequenzen mit einer Frequenz von 5/s gespeichert, dieser Datensatz bildet die Grundlage für die weitere im Offline-Modus durchgeführte Berechnung. Pro Versuch wurden 5–6 Messungen ohne Beeinflussung der Hirndurchblutung und im Folgenden 5–6 Messungen nach Abklemmen der A. carotis beidseits durchgeführt.

Die Software Axius ACQ von Siemens ermöglicht Offline die Berechnung und Darstellung von Time Intensity Curves von in Größe, Anzahl und Lage variablen Regions of Interest (ROI) pro Datensatz. Korrelierend zu der Perfusionsmessung in der CCT oder MRT steht auch hier die Area Under the Curve (AUC) als Maß für das Blutvolumen der berechneten ROI und somit ergibt sich für die ausschließlich den Sinus betreffende ROI ein Blutvolumen von 100%, hierzu wurden die weiteren Werte der jeweiligen Messung in Relation gesetzt.

Als Referenzmethode wurde die Laserdopplermessung eingesetzt

Ergebnisse: Unter Occlusion der A. carotis beidseits lässt sich auf dem Niveau p=0,05 eine signifikante Verringerung der Perfusion aufweisen.

Die Fluxwerte der Laserdopplermessung zeigen hierzu parallel eine signifikante Verminderung der Gewebedurchblutung beidseits.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass die sonographische Messung der Hirndurchblutung unter optimalen Schallbedingungen durchaus möglich ist und sich Veränderungen der cerebralen Perfusion nachweisen lassen.