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DOI: 10.1055/s-2004-834203
Der reversible Nullflow in der A. umbilicalis als möglicher Hinweis auf einen echten Nabelschnurknoten
Problemstellung: Was kann sich differentialdiagnostisch hinter einem reversiblen Nullflow in der A. umbilicalis ohne den Nachweis einer Plazentainsuffizienz verbergen?
Methode: Anhand einer Kasuistik wird ein reversibler Nullflow in der A. umbilicalis bei echtem Nabelschnurknoten mit nachfolgendem Schwangerschaftsverlauf und fetal outcome beschrieben.
Ergebnisse: Eine 33-jährige 4. Gravida, 2. Para mit belastender geburtshilflicher Anamnese (Z.n. Mangelgeburt, Z.n. Frügeburt bei Fallotscher Tetralogie und nachfolgend Tod des Kindes im 1. Lebensjahr) wurde in der 32+2 SSW wegen moderater Gestoseproblematik stationär aufgenommen. Bis dahin ambulant durchgeführte sonografische und dopplersonografische Kontrollen ergaben keine pathologischen Befunde, die AC in der 15. SSW bestätigte einen unauffälligen männlichen Chromosomensatz. Bei Aufnahme fiel bei zeitentsprechender Biometrie (geschätztes kindliches Gewicht=50% Percentile) und normaler Fruchtwassermenge plötzlich ein Nullflow in der A. umbilicalis und eine beginnende Zentralisierung in der A. cerebri media auf bei gleichzeitig unauffälliger uteroplazentarer Perfusion. Aufgrund des unauffälligen CTG führten wir zunächst die Lungenreifeinduktion durch und kontrollierten nach zwei Tagen den dopplersonografischen Befund. Jetzt ergab sich eine normale zerebrale Durchblutung und Werte oberhalb der 95. Percentile für die A. umbilicalis ohne Nullflow. Dieser Befund persistierte bis zur 33+1 SSW. Im Routine- CTG in der nun 33+2 SSW kam es zu spontanen Dezelerationen ohne Wehentätigkeit, so dass wir die primäre Sectio caesarea durchführten und einen Knaben von 1900g, 43cm Länge, APGAR 5/7/9 und art. pH- Wert von 7,22 entwickeln konnten. Es fand sich als offensichtliche Ursache 5cm von der Insertionsstelle an der Plazenta ein echter NS- Knoten. Histologisch bestand keine Plazentareifungsstörung.
Schlussfolgerung: Bei reversiblem Nullflow in der A. umbilicalis und nur kurzzeitiger Zentralisation sollte man ohne Anhalt für Plazentainsuffizienz auch an eine Nabelschnurkomplikation und bei ausgeschlossenner Umschlingung an einen echten Nabelschnurknoten denken.