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DOI: 10.1055/s-2004-834198
Die Transplantatniere: Evaluation der Kontrastmitteldynamik unmittelbar postoperativ
Problemstellung: Zeit-Intensitäts-Kurven-basierte Evaluation der arteriellen Anflutungsphase mittels Echosignalverstärker bei frisch nierentransplantierten Patienten zur akuten Rejektionsdiagnostik.
Methode: 30 Patienten wurden mittels Echosignalverstärker (1,6ml SonoVue i.v., Bracco) zwischen dem 5. und 7. sowie am 14. postoperativen Tag nach Nierentransplantation untersucht. Eingesetzt wurde das Ultraschallsystem Aplio (Toshiba) mit 3,5MHz-Schallkopf und Contrast Harmonic Imaging (MI 0,1). Es erfolgte eine Bewertung der Kontrastmittel-Kinetik über die im Ultraschallsystem integrierte Time-Intensity-Curve (TIC)-Software im Bereich der Hauptnierenarterie, der A. interlobaris, subkapsulär. Anstieg, Abfall und prozentualer Anreicherungsfaktor wurden berechnet. Ausschlusskriterien: perirenales Hämatom (n=4) und Perfusionsausfall im Powerdoppler (n=2).
Ergebnisse: 16 der 24 verbliebenen Patienten zeigten einen komplikationslosen klinischen Verlauf. In der Kontrastmittel-Sonographie zeigte sich eine gleichförmige Anflutung. Der berechnete Anstieg war in der Hauptnierenarterie (11,2±4,2 intensity units/s), der A. interlobaris (9,1±4,3 intensity units/s) und subcapsulär (8,5±3,4 intensity units/s) vergleichbar steil ausgebildet. 8 Patienten zeigten am 5.-6. postoperativen Tag eine histologisch gesicherte akute Rejektion. In der Rejektionsgruppe zeigte sich eine geringere Steigung subkapsulär (3,6±2,4 intensity units/s, p<0,05) im Vergleich zur Hauptnierenarterie (8,2±4,9 intensity units/s) und A. interlobaris (8,6±3,5 intensity units/s). Der Resistance-Index lag in der Rejektionsgruppe am 6. postoperativen Tag noch im Normbereich (0,78±0,06).
Schlussfolgerung: Die Kontrastmittel-gestützte Sonographie könnte geeignet sein die akute Rejektion früher zu erfassen als bisherige Methoden.