Ultraschall Med 2004; 25 - WS_34_07
DOI: 10.1055/s-2004-834194

Evaluation der wissenschaftlichen Anwendung eines DEGUM-Nomenklatur basierten Ultraschallbefundungssystems: 3-Jahres-Resultate

C Meiers 1, J Schaefer 1, J Hoffmann 1, M Gebel 1, MP Manns 1, J Bleck 1
  • 1Medizinische Hochschule, Hannover

Problemstellung: Im Zuge der Dokumentationspflicht und Archivierung von Befunden kommen zunehmend sonographische Datenbefundungssysteme zum klinischen Einsatz. Dabei reicht das Spektrum von einer Textbaustein basierten Befundung bis hin zu einer filigranen sonomorphologischen Codierung nach der Nomenklatur der DEGUM. An der MHH ist ein solches sonographisches Befundungssystem in einem Zeitraum von 15 Jahren kontinuierlich aufgebaut und weiterentwickelt worden.

Ziel dieser Arbeit ist die Evaluation der Codierungspraxis verschiedener Anwender und die Vorstellung erster wissenschaftlicher Auswertungen an einen Datenbanksystem dieser Größe

Methode: Das auf UniRec® basierende Befundungssystem ist Teil des Abteilungsinformationssystems.

Normalbefunde können als feste Textmodule, pathologische Befunde für alle abdominellen Organe mit fest vorgegebenen Auswahlkriterien nach der DEGUM-Nomenklatur codiert werden. Qualitative und Quantitative Texturbeschreibungen, Organformen, Organmaße, Farbdoppler und Duplexmessungen, 3-D-Untersuchungen und Echokontrastmittel-Applikationen werden in statistisch auswertbaren Datenbankformen abgelegt und nur für die Befunddokumentationen als Textfile ausgegeben. Die Eingaben erfasst sieben Ultraschallgeräte an verschiedenen Örtlichkeiten der MHH.

Ergebnisse: Zur Analyse wurden 21.479 Ultraschallbefunde (davon 17.778 Farbdopplerbefunde und 14.365 Duplexbefunde) aus den Jahren 2001–2003 für alle abdominellen Organe (über 90% abdomineller Vollstatus) berücksichtigt. Es werden die Einsatzmöglichkeiten unter Berücksichtigung des Patienteninformationssystems mit Verfügbarkeit aller Labor- und Klinikdaten zu Erstellung von alters- und größenabhängigen Nomogrammen gesunder und pathologischer Kollektive, krankheitsspezifische Häufigkeitsstatistiken sonographischer Merkmale dargestellt. Des weiteren erfolgt eine Evaluation der Dokumentationsgüte abhängig vom sonographischen Ausbildungsstand des Befunders.

Schlussfolgerung: Das evaluierte Datenbanksystem gehört zu den detailliertesten Versuchen einer Realisierung der DEGUM-Nomenklatur zum Zweck einer wissenschaftlichen Auswertung. Die datenbankbasierten Auswertungen und zeigen nicht mehr benutzte Nomenklaturteile auf und oft häufige Freitextzonen weisen auf die Notwendigkeit von neuer Nomenklatur hin.