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DOI: 10.1055/s-2004-834193
Prozesssimulation zur prospektiven Nutzwertanalyse einer voll digitalisierten Arbeitsumgebung am Beispiel eines sonographischen Arbeitsplatzes
Problemstellung: Quantifizierung der zu erwartenden Einsparungen an Arbeitsaufwand und Personalkosten durch eine digitale Infrastruktur an einem sonographischer Arbeitsplatz einer radiologischen Abteilung.
Methode: Der Arbeitsablauf eines sonographischen Arbeitsplatzes mit papierbasierter Aktenführung wurde als Modell im Computer abgebildet und simuliert. Nach Validierung des Modells wurde es modifiziert hin zu einem Arbeitsablauf mit PACS, elektronischer Patientenakte und automatischer Terminverwaltung. Die Simulationsergebnisse des Arbeitsaufwands, der Geräteauslastung und Personalkosten wurden verglichen.
Ergebnisse: Die Anzahl der Arbeitsschritte wurde von 29 im konventionellen Szenario auf 14 mit digitaler Infrastruktur reduziert. Der Arbeitsaufwand für administrative Vorgänge wurde um bis zu 89% verringert, während der Aufwand für die direkt untersuchungsassoziierten Arbeitsschritte annähernd gleich blieb. Die produktiven Personalkosten sanken von 24 € auf 16 € pro Untersuchung. Die Bruttokosten (produktive plus unproduktive Kosten) sanken von 33 € auf 20 € pro Untersuchung. Bei gleichbleibender Geräteauslastung und Patientenzahl konnte die Anzahl der Ärzte von 3 auf 2 und die der MTRAs von 2 auf 1 reduziert werden.
Schlussfolgerung: Eine digitale Infrastrukturierung bietet das Potenzial für Effizienzsteigerung, wenn sie umfassend implementiert und die Arbeitsabläufe den Möglichkeiten der Automatisierung konsequent angepasst werden.