Ultraschall Med 2004; 25 - WS_29_03
DOI: 10.1055/s-2004-834171

Prädiktion des Therapieergebnisses bei Patienten mit unilateraler Nierenarterienstenose. Eine prospektive Studie

A Voiculescu 1, M Schmitz 1, J Plum 1, G Jung 2, U Mödder 2, T Pfeiffer 3, W Sandmann 3, B Grabensee 1
  • 1Klinik für Nephrologie, Düsseldorf
  • 2Institut für diagnostische Radiologie, Düsseldorf
  • 3Klinik für Gefäßchirurgie und Nierentransplantation, Düsseldorf

Problemstellung: Der prädiktive Wert des Resistance Index (RI) ermittelt mit der farbkodierten Doppler Sonographie (FKDS) sollte im eigenen Patientengut mit Nierenarterienstenose (NAST) untersucht werden vor und nach ACE-Hemmer (ACE-H) Gabe. Zusätzlich sollte die Bedeutung von Renin in der seitengetrennten Nierenvenen-Blutabnahme überprüft werden.

Methode: Prospektive Untersuchung von Patienten mit unilateraler NAST >70%, ohne ACE-H-Einnahme. Gemessen wurden Blutdruck (24-h), sowie die RI's in der FKDS (vor und 30 Minuten nach 1,25mg Enalapril i.v) vor und 3–6 Monate nach Revaskularisation. Des Weiteren wurde Renin in den Nierenvenen gemessen und die Renin Ratio (RR) zwischen stenosierter und kontralateraler Niere bestimmt. Die Verbesserung der HT wurde definiert anhand eines Scores aus 24-h-MAD (mitt. art. Druck) und der Zahl (MED) der Antihypertensiva, [MADx(1+MED/10)]. Eine Abnahme des Scores um >20 wurde als Verbesserung der Hypertonie definiert. Die Wertigkeit der einzelnen FKDS-Parameter in Hinsicht auf eine fehlende Verbesserung der HT wurde mittels ROC Kurven ermittelt. Der prädiktive Wert von Parametern wurde mittels uni- und multivariater Analyse überprüft.

Ergebnisse: In einem Zeitraum von 11/2000–2/2004 wurden 50 Patienten eingeschlossen. Mittels ROC Analyse (Abb 1) wurde festgestellt, dass der RI auf der Stenoseseite, sowohl vor als auch nach ACE-H Gabe signifikant bessere Kombinationen aus Sensitivität und Spezifität aufwiesen im Gegensatz zur kontralateralen Niere. Ein RI >0,53 in der Stenoseniere nach ACE-H sprach gegen eine Verbesserung der HT (Sensitivität 84%, Spezifität 83%). Die RR <1:1,5 wies eine hohe Sensitivität (100%) in der Vorhersage des Therapieversagens auf. In der uni- und multivariaten Analyse war ein RI >0,53 in der stenosierten Niere zusammen mit einer Renin-Ratio<1:1,5 der beste bzw. einzige Prädiktor für ein Therapieversagen (odds ratio 24, CI 4,5–123).

Schlussfolgerung: Der RI in der stenosierten Niere ist entscheidend für die Prädiktion des Therapieerfolges. In unserem Patientengut beträgt der cut-off Wert 0,53. Die Kombination aus RI >0,53 und RR <1,5 war der einzige unabhängige Risikofaktor für ein Therapieversagen.