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DOI: 10.1055/s-2004-834170
Dopplersonographische Bestimmung des Resistance-Index (RI) an arteriellen Nierengefäßen bei Patienten nach Herztransplantation
Problemstellung: In der immunsuppressiven Therapie nach Herztransplantation nehmen die Calcium-Calmodulin-Phosphatase-Inhibitoren, Cyclosporin A (CyA) und Tacrolimus (FK506) eine Schlüsselrolle zur Verhinderung akuter Abstoßungsreaktionen ein. Die Nephrotoxizität dieser Substanzen ist eine schwerwiegende Nebenwirkung, wobei der genaue Pathomechanismus bisher noch nicht endgültig geklärt ist. Als mögliche Ursache kommt eine renal-arterioläre Vasokonstriktion infrage.
Methode: In einer prospektiven Studie wurden 61 Patienten (48 männlich, 13 weiblich, mittleres Alter 58,7±9,9 Jahre) nach Herztransplantation laborchemisch (Kreatinin, Harnstoff) und sonographisch (Nierengröße, Parenchymbreite, Echogenität, Resistance-Index) untersucht. Zum Vergleich wurde ein Kontrollkollektiv von 80 Personen (mittleres Alter 45,9±13,3 Jahre) ohne Nierenerkrankungen mit normalen Kreatinin-und Harnstoffwerten herangezogen.
Ergebnisse: Die herztransplantierten Patienten wiesen im Mittel erhöhte Retentionsparameter auf (Kreatinin 2,0 +/ 1,5mg/dl; Harnstoff 31,9±16,1mg/dl), zeigten aber normale Nierengrößen (rechts 10,2±1,3cm; links 10,3±1,4cm) und Parenchymbreiten (rechts 1,6±0,3cm; links 1,5 +/ -0,4cm). Bei 19 Patienten wurden eine Echogenitätszunahme des Parenchyms festgestellt. Der RI betrug rechts 0,65±0,07 sowie links 0,64±0,08 und unterschied sich nicht signifikant in Abhängigkeit von der verwendeten Immunsuppression. Im Kontrollkollektiv mit normalen Nierengrößen (rechts 11,2±0,8cm; links 11,1±0,8cm) ergab sich rechts ein mittlerer RI von 0,62±0,04 und links 0,61±0,05.
Schlussfolgerung: CyA und Tacrolimus führen zu keiner signifikanten Erhöhung des Resistance-Index an den arteriellen Nierengefäßen. Der nephrotoxische Pathomechanismus einer arteriolären Vasokonstriktion erscheint unwahrscheinlich