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DOI: 10.1055/s-2004-834140
Drainagebehandlung zystischer Raumforderungen der Milz
Problemstellung: Nach vermeintlichen Bagatelltraumen des linken Oberbauches können Hämatome der Milz unentdeckt bleiben und dann im späteren Verlauf symptomatisch werden, ohne das zunächst eine kausale Zuordnung erfolgt. Wir berichten über drei Patienten mit Beschwerden im linken Oberbauch bei zystischer Raumforderung.
Methode: Zwei Patienten wurden unter dem (CT)-Verdacht auf eine verdrängende Pankreasschwanzzyste zur interventionellen Therapie zugewiesen. Ein Patient war anamnestisch vor einem Jahr an einer Pankreatitis erkrankt. Die Sonographie konnte in zwiebelschalenartiger Konfiguration subkapsuläre Hämatome nachweisen. Eine aktive Einblutung bestand nicht. Bei dem ersten Patienten konnte ein Bagatelltrauma nur vermutet werden, der zweite wies ein Fahrradlenkradtrauma vor einem halben Jahr mit einer kleinen Narbe im linken Oberbauch auf. Eine 21-jährige Patientin klagte 12 Wochen post partum über linksseitige Oberbauchschmerzen. Es fand sich eine verdrängende Zyste der Milz. Alle Patienten erhielten eine 14 Fr.-Drainage in Direktpunktionstechnik.
Ergebnisse: Bei den beiden erstgenannten Patienten entleerte sich altes Blut, nach moderater Spülung wurden die Drainagen nach 7 bzw. 11 Tagen entfernt. Es verblieben kleine Resthämatome die narbig ausheilten. Bei der dritten Patientin entleerten sich 2 Liter bräunlichen Sekrets. Auf dringenden Patientenwunsch wurde die Drainage nach 5 Tagen entfernt. Die Zyste rezidivierte darauf innerhalb von 3 Wochen und es erfolgte eine laparoskopische Zystenentdeckelung.
Schlussfolgerung: Die Fälle zeigen, dass auch sogenannte Begatelltraumen zu Organverletzungen der Milz mit Spätfolgen führen können. Die interventionelle Therapie stellt hier die Methode der Wahl.