Ultraschall Med 2004; 25 - WS_22_05
DOI: 10.1055/s-2004-834131

Die transrektale Sonographie und ihre Relevanz im Früherkennungsprogramm des Prostatakarzinoms

H Heynemann 1
  • 1Klinik und Poliklinik, Urologie, MLU – Halle Wittenberg

Problemstellung: Übersichtreferat:

Es wird ausgehend von der aktuellen internationalen Literatur und der S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Urologie zur Früherkennung des Prostatakarzinoms – dem inzwischen häufigsten malignen Tumor des Mannes – eine kritische Wertung zur Relevanz der transrektalen Sonographie vorgenommen. Zur Früherkennung des Prostatakarzinoms hat die digitale-rektale-Untersuchung nur eine eingeschränkte Aussagekraft, wenn nur 2–15% aller Prostatakarzinome auf diese Weise erkannt werden –50% davon sind nicht mehr kurativ zu behandeln.

Mit der Bestimmung des prostata-spezifischen Antigens (PSA) im Serum steht eine wesentlich effektivere und objektive Methode zur Diagnostik des Prostatakarzinoms zur Verfügung. Die PSA-Bestimmung hat so zu einem Paradigmenwechsel in der Früherkennung des Prostatakarzinoms geführt. Jedoch kann der PSA-Wert allein das Prostatakarzinom nicht diagnostizieren, sondern stellt vielmehr nur die Indikation zur ultraschallgezielten Biopsie der Prostata dar. Die transrektale Sonographie bietet mit ihren modernen Techniken (farbkodierte Duplex-Sonographie, 3D/4D, harmonic imaging, quantitative Sonographie unter Nutzung neuronaler Netze) sehr gute Voraussetzungen, vor allem um nicht palpable, in der Sonographie suspekte Areale, gezielt zu bioptieren.

Es wird ein aktueller Algorithmus zur Früherkennung des Prostatakarzinoms unter besonderer Berücksichtigung der transrektalen Sonographie vorgestellt.