Ultraschall Med 2004; 25 - WS_22_03
DOI: 10.1055/s-2004-834129

Stellenwert der farbkodierten Duplexsonographie zur Diagnostik der subkutanen penilen Venenthrombose (Penile MONDOR's disease)

M Al-Mwalad 1, AR Wicht 2, H Loertzer 2, HP Gerbershagen 2, H Heynemann 2
  • 1Universitätsklinik, und Poliklinik, Halle an der Saale
  • 2Universitätsklinik, und Poliklinik

Problemstellung: Über die subkutane penile Venenthrombose finden sich in der internationalen Literatur nur wenige Angaben. Die Pathogenese ist unbekannt. Es existieren derzeit zur Diagnostik und Behandlung keine allgemeinen Empfehlungen. Es soll der Ausagewert der farbcodierten Duplexsonographie validiert werden.

Methode: 15 Patienten wurden mit dem Krankheitsbild einer „superficialen penilen Venenthrombose“ diagostiziert und behandelt. Alle Patienten hatten eine plötzliche, fast schmerzlose Induration am dorsalen Penisschaft bemerkt. Dopplersonographisch ließ sich der Verschluss der betroffenen Penisvenen nachweisen.

Ergebnisse: Alle Patienten gaben keine Schmerzen an. Einige berichteten lediglich über Spannungsgefühl im Thrombosenbereich. Bei allen Patienten war die Thrombose im dorsalen Penisschaft, bei 11 Patienten nahe des Sulcus coronarius, bei 3 Patienten im gesamten Penisschaft und bei einem Patienten nahe der Peniswurzel. Die Strecke der thrombosierten Vene lag zwischen 2 und 4cm. Die routinemäßig durchgeführte Labordiagnostik war bei allen 15 Patienten unauffällig. Die bildgebende Diagnostik (MRT bzw. Dopplersonographie) konnte eine Raumforderung oder Thrombosierung der Becken- und Beinvenen ausschließen.

Schlussfolgerung: Die Sonographie, einschließlich der Dopplersonographie und farbkodierten Duplexsonographie ist wegweisend in der Diagnosestellung und zur Verlaufskontrolle der Therapie, wobei die Pathogenese der subkutanen penile Venenthrombose weiterhin unklar ist.