Ultraschall Med 2004; 25 - WS_22_02
DOI: 10.1055/s-2004-834128

Die ultraschallgeführte Oktantenbiopsie der Prostata. Wie kann sie die Therapie beeinflussen?

M Meyer-Schwickerath 1, M Lünzmann 2, M Geuer 2, T Heinke 2
  • 1Knappschaftskrankenhaus, Bottrop
  • 2Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische Onkologie, Bottrop

Problemstellung: In einer prospektiven Studie führten wir in unserer Ambulanz ultraschallgezielte Oktantenbiopsien der Prostata durch, unter besonderer Berücksichtigung der Prostatakapsel und der Samenblase. Sonographisch wurde vor allem die periphere Zone der Prostata dargestellt und biopsiert.

Methode: Wir führten die Biopsie mit einer transrektalen Schallsonde der Firma B+K und Siemens durch. Aus der peripheren Zone bds. entnahmen wir apikal, lateral und basal je 2 Biopsien und zusätzlich, bei unauffälligem sonographischen- und Palpationsbefund, entnahmen wir aus der Transitionalzone je 2–3 Biopsien.

Ergebnisse: 167 Patienten wurden standardisiert biopsiert. Es wurden im median 14 Stanzzylinder zur histologischen Begutachtung gewonnen. Von diesen Patienten zeigten 74 (43%) ein Prostatacarcinom. Neben dem Gleason-Score wurden von den Pathologen besonders berücksichtigt eine Lymphangiosis carcinomatosa und eine Infiltration der Prostatakapsel oder der Samenblasen.

Schlussfolgerung: Es zeigte sich bei über 1/3 der positiven Biopsien eine Lymphangiosis oder eine Penetration der Prostatakapsel, sodass wir in diesen Situationen auf eine radikale Prostatatektomie verzichteten und eine Hochdosis Afterloading-Therapie mit Iridium in Kombination mit einer externen Bestrahlung vorzogen. Die genauen Ergebnisse unserer kontrollierten Biopsien wollen wir vorstellen und die für uns daraus resultierenden therapeutischen Konsequenzen.