Ultraschall Med 2004; 25 - WS_12_05
DOI: 10.1055/s-2004-834084

FRC-TEE: Eine nichtinvasive Methode zur Diagnostik der koronaren Herzerkrankung mittels transösophagealer Echokardiographie

R Zotz 1, B Funke 1, T Geisler 1, H Kley 1, P Wild 1
  • 1Klinikum Schwalmstadt

Problemstellung: Der Ultraschall ist ein interessanter Ansatz zur nichtinvasiven Koronarvisualisierung und -diagnostik. Wir haben die Fragmentrekonstruktion der Koronararterien mittels transösophagealer Echokardiographie – die FRC-TEE – an einem Kollektiv von Patienten, die eine Indikation zur Koronarangiographie hatten, durchgeführt.

Methode: Wir untersuchten 50 Patienten (33 Männer, 17 Frauen) mit FRC-TEE, die zur elektiven Koronarangiographie aufgenommen worden waren. Zur Koronarrekonstruktion wurde die neu entwickelte Software USIP verwendet. Die FRC-TEE- und Angiographiebefunde wurden visuell und durch quantitative Messungen unter Berücksichtigung der Intra- und Interobserver-Varianz verglichen.

Ergebnisse: Alle transösophagealen Untersuchungen wurden ohne Komplikationen und mit verwertbaren Ergebnissen durchgeführt. Insgesamt wurden 171 Gefäße (rechte Koronararterie: 42, Ramus circumflexus: 49, Ramus interventricularis anterior: 28, Ramus intermedius: 3, linker Hauptstamm: 49) mittels FRC-TEE untersucht. Die visualisierten Gesamtlängen betrugen 9,6±1,7cm für die rechte Koronararterie, 7,0±1,1cm für den Ramus circumflexus, 3,9±1,2cm für den Ramus interventricularis anterior, 4,9±1,3cm für den Ramus intermedius und 1,5±0,8cm für den linken Hauptstamm. Es zeigte sich eine hohe Übereinstimmung zwischen der Koronarangiographie und der FRC-TEE. 63 Stenosen wurden durch die FRC-TEE detektiert. Der mittlere Stenosierungsgrad betrug 51,6±18,7% in der FRC-TEE und 51,3±19,5% in der Koronarangiographie. Die mittlere Differenz des absoluten Stenosegrades betrug 0,2±5,1%. In 19 Gefäßsegmenten konnten Stents visualisiert werden. Eine Limitation der Methode ist die Detektion von distalen Stenosen der Koronargefäße. Dementsprechend konnten 14 Stenosen, vornehmlich im Ramus interventricularis anterior (n=11), und 2 Stenosen (Ramus interventricularis anterior) nicht mittels der FRC-TEE dargestellt werden.

Schlussfolgerung: FRC-TEE ist eine sichere und effiziente nichtinvasive Methode zur Diagnostik der koronaren Herzerkrankung. Die Methode gestattet Follow-up-Untersuchungen von Stenosen und implantierten Stents und gibt die Möglichkeit zu zusätzlicher Information zu den angiographischen Befunden. Mit der Verbesserung der Darstellung des Ramus interventricularis anterior und der distalen Gefäßanteile, mit einer Reduktion der Untersuchungszeit sowie der weiteren Automatisierung, könnte das Verfahren eine nützliche Screeningmethode bei Patienten mit Verdacht auf koronare Herzerkrankung sein.