Aktuelle Urol 2004; 35(4): 279
DOI: 10.1055/s-2004-832281
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Resektion eines störenden Symphysen "sporns" im kleinen Becken zur besseren Exposition des prostato-urethralen Übergangs

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Publication Date:
31 August 2004 (online)

 

Problem

Beim retropubischen Zugang bei radikaler Prostatektomie oder Zystektomie kann die Sicht auf den Prostataapex und den prostatourethralen Übergang gelegentlich durch einen so genannten "Symphysensporn" behindert sein. Dieser kann die Darstellung und Ligatur des dorsalen Venenplexus, die saubere Präparation des Apex und der neurovaskulären Bündel sowie die sichere Schonung des Sphinkter externus sehr erschweren. Bei dem Symphysensporn handelt es sich um einen teils kartilaginären Osteophyten. Ein solcher fand sich im eigenen Patientengut in 5,5% der Fälle.

Diesen Symphysensporn kann man mit verschiedenen Techniken abtragen. Marshall publizierte 1997 die Symphysenspornresektion mit dem 30-Grad-Osteotom (J. Urol. 157, 1997) (Abb. [1]).

Mögliche Gefahren sind hierbei scharfe Knochenkanten und Verletzung des dorsalen Venenplexus. Wir ziehen die Exzision bzw. Koagulation des Symphysenspornes mit einem Elektrokauter vor, wie sie im Folgenden beschrieben wird. Die Resektion dauert ca. 50 Sekunden und war in allen hier durchgeführten Fällen komplikationslos. In der Nachsorge von 18 eigenen Patienten zeigten sich bei einem mittleren Follow-up von 18 Monaten keine Spätkomplikationen.

Abb. 1 Abtragung eines Symphysenspornes mit dem Knochenmeißel nach Marshal (1997).

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