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DOI: 10.1055/s-2004-831612
Bedeutung des Verlaufes der A.gastroduodenalis für das blutende peptische Duodenalulcus
Ziel der Studie: Blutungen im Rahmen eines peptischen Ulcus duodeni sind trotz weit entwickelter endoskopischer Hemostasetechniken weiterhin mit einer relativ hohen Rezidivrate verbunden. Dabei ist die Kenntnis des Verlaufes des Hauptgefäßes (A.gastroduodenalis) aus endoskopischer Sicht von wesentlicher Bedeutung bei der Beurteilung und Therapie der Blutung. Ziel der Studie ist die Analyse und die didaktische Aufbereitung des extraluminalen Verlaufes dieser Arterie bei blutenden peptischen Duodenalgeschwüren aus endoskopischer Perspektive.
Methoden: Zunächst wurden in einer anatomischen Studie 10 Ganzkörperpräparate makroskopisch und endoskopisch untersucht und der Verlauf der Arterie dreidimensional evaluiert und verglichen. Dann wurden im Rahmen einer klinischen Studie 10 Patienten mittels endoskopischer Doppler-Sonographie auf diese Fragestellung hin untersucht um die anatomischen und klinischen Daten zu korrelieren.
Ergebnisse: Sowohl die klinische als auch die anatomische Studie zeigten einerseits, dass die A.gastroduodenalis einen typischen Verlauf hat und andererseits, dass das Gefäß durch die komplexe anatomische Situation, die Insufflation und die inverse Lage des Endoskops in der Perspektive verzerrt erscheint. Dabei läuft die Arterie vom aboralen Abschnitt des Bulbus duodeni von kranial nach kaudal schräg auf das Endoskop zu.
Schlussfolgerung: Aufgrund der anatomischen Analyse des Verlaufes der A.gastroduodenalis und der Kenntnis über das „Verzerrungs-Phänomen„, bedingt durch die endoskopische Sicht, kann die Lage des Gefäßes relativ zur Wand des Bulbus duodeni besser eingeschätzt werden. Dadurch können die therapeutischen Maßnahmen mit korrekter Lokalisation am proximalen, mittleren und distalen Abschnitt des versorgenden Gefäßes mit höherer Treffsicherheit durchgeführt werden.
Schlüsselwörter
Blutung - Endoskopie - peptisches Ulcus