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DOI: 10.1055/s-2004-831585
Einfluss von Enteroplant® auf die basale postinflammatorische viszerale Sensorik im Rattenmodell
Hintergrund: Für die Manifestation funktioneller Störungen des Verdauungstraktes wie der funktionellen Dyspepsie und dem Reizdarmsyndrom sind Störungen der Nozizeption von zentraler Bedeutung. Der Erstmanifestation dieser Krankheitsbilder gehen oft akute gastrointestinale Infektionen voraus. Gleichzeitig zeigen klinische Studien, dass durch die kombinierte Behandlung mit Pfefferminz- und Kümmelöl eine Linderung der Symptome bei Patienten mit funktionellen Magendarmerkrankungen erreicht werden kann. Ziel dieser Untersuchung ist es deshalb die Effekte einer Behandlung mit Pfefferminz- und Kümmelöl bzw. der Kombination beider Extrakte auf die viszerale Nozizeption bei der Ratte zu charakterisieren. Gleichzeitig sollen separat die Effekte dieser Extrakte auch die postentzündlich veränderte Nozizeption untersucht werden.
Material und Methoden: Männliche Lewis Ratten (n=80) wurden randomisiert mit einer rektalen Applikation von Trinitrobenzoesäure (TNBS) oder physiologischer Kochsalzlösung vorbehandelt. 28, 35 und 42 Tage später wurden standardisierte kolorektale Distensionen durchgeführt und mittels EMG-Ableitungen der Bauchdeckenmuskulatur der viszeromotorische Reflex (VMR) quantifiziert.
Ergebnisse: Eine einmalige Applikation von TNBS bewirkte einen anhaltenden Anstieg des VMR, der für alle Messzeitpunkte nachweisbar war. Die Kombination von Pfefferminz- und Kümmelöl bewirkte 42 Tage nach der TNBS-Applikation eine statistisch signifikante Reduktion des VMR auf weniger als 50%. Demgegenüber hatten Pfefferminz- und Kümmelöl allein keine Effekte auf den VMR.
Schlussfolgerungen: Die Daten zeigen, dass die Kombination von Pfefferminz- und Kümmelöl im Sinne eines synergistischen Effektes die postinflammatorische viszerale Hyperalgesie moduliert. Über diesen Mechanismus ist zumindest ein Teil der klinischen Effekte des Kombinationspräparates von Pfefferminz- und Kümmelöl zu erklären.
Key words
Enteroplant - kolorektale Distensionen - viszerale Hyperalgesie