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DOI: 10.1055/s-2004-831552
Pränatale Entwicklung von gamma/delta T-Zellen: Identische, klonal expandierte gamma/delta T-Zellen mit invariablen delta T-Zell Rezeptoren befinden sich im Intestinum und in extraintestinalen Organen verschiedener Schweinefeten
γ/δ T-Zellen spielen in der mukosalen Abwehr eine wichtige Rolle und erkennen (Eigen-) Antigene, die von gestressten Epithelzellen exprimiert werden. Weiterhin produzieren aktivierte γ/δ T-Zellen Zytokine, die die Proliferation und Regeneration von Epithelzellen fördern und deshalb vermutlich auch in der Pathogenese der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen eine entscheidende Rolle spielen. Ziele: Um einen tieferen Einblick in die Funktionen von γ/δ T-Zellen zu erhalten, haben wir in der Vergangenheit ein Tiermodell etabliert und die postnatale Entwicklung des T-Zell Rezeptor (TCR) δ Repertoires am Schwein charakterisiert. In dieser Arbeit untersuchen wir die Diversität und Veränderungen des TCR δ Repertoires während der pränatalen Entwicklung. Hierdurch werden zukünftige Untersuchungen ermöglicht, die die modulierende Wirkung von Mikroorganismen und Toxinen auf das Immunsystem untersuchen. Methodik: Es wurden Gewebeproben von Schweinefeten zwischen dem 38. und 110. Tag der Schwangerschaft aus Thymus, Milz, Leber, Ileum, Kolon, Knochenmark und peripherem Blut entnommen. Nach Isolation der RNA wurde die antigenbindende CDR3 Region von TCRDV1-DV5 Transkripten mit Hilfe der RT-PCR amplifiziert und einer CDR3 Längen und Sequenzanalyse unterzogen. Ergebnis: Während der frühen Schwangerschaft (38.–57. Tag) war das TCR δ Repertoire hochgradig eingeschränkt und ein invariables TCRDV3 Transkript, welches keine N/D Region aufwies, dominierte alle Organe um Tag 55. Am Ende der Schwangerschaft (Tag 110) war dieses invariable Transkript im Thymus nicht mehr nachweisbar, während es im Intestinum und der Milz noch häufig vorkam. Das Enzym TdT ist schon während der fetalen Entwicklung aktiv, da TCR δ Transkripte bereits um den 55. Tag lange N-Regionen aufwiesen. Schlussfolgerung: Die Dominanz fetaler γ/δ T-Zellen, die invariable TCR δ Transkripte aufweisen, ist umso überraschender, da TdT beim Schwein schon während der Schwangerschaft aktiv ist. Somit ist die Persistenz von γ/δ T-Zellen mit invariablen Transkripte am ehesten durch eine Selektion und Expansion durch (Eigen-) Antigene zu erklären. Es ist deshalb von einer wichtigen Rolle dieser γ/δ T-Zellen bzw. der erkannten Antigene während der fetalen Entwicklung auszugehen.
Key words
CED - Mucosa - Ontogenese - Tiermodell