Z Gastroenterol 2004; 42 - P027
DOI: 10.1055/s-2004-831481

Die Magnet Resonanz Tomographie (MRT) des Magens deckt bei Patienten mit funktioneller Dyspepsie (FD) nicht-invasiv gastrale Motilitätsstörungen auf

IR van der Voort 1, H Abou-Rebyeh 1, K Fach 1, M Schmidtmann 2, E Osmanoglou 1, V Andresen 1, C Werner 1, BF Klapp 2, B Wiedenmann 1, H Mönnikes 1
  • 1Charité, Campus Virchow Klinikum, Universitätsmedizin Berlin, Med. Klinik m.S. Hepatologie und Gastroenterologie
  • 2Charité, Campus Mitte, Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Psychosomatik und Psychotherapie

Als Akkommodation wird die postprandiale (pp) gastrale Relaxation bezeichnet, die durch Abnahme des Tonus und Zunahme des Volumens des Magens gekennzeichnet ist. Invasive Untersuchungen mit dem Barostat haben gezeigt, dass bei Patienten mit FD eine verminderte Magenakkommodation vorliegen kann. Ziel dieser Studie war der nicht-invasive Vergleich von Magenakkommodation und Magenentleerung zwischen Gesunden und Patienten mit FD mittels MRT. Methoden: Gesunde Kontrollen (GK; N=6, Durchschnittsalter 35 Jahre) und Patienten mit FD (N=6, Durchschnittsalter 39 Jahre) wurden mittels MRT (1.5T Intera, Philips Medical Systems) in liegender Position untersucht. Magen- und Mahlzeitvolumen wurden mit „fast spoiled gradient echo-“ und „steady state free precession“-Technik vor und nach einer flüssigen Mahlzeit (500ml, 500 kcal) dargestellt, wobei Volumenscans gemacht wurden, die die Magenregion darstellen. Magenvolumen und Mahlzeitvolumen wurden aus nüchternen und pp Aufnahmen berechnet. Die Magenakkommodation wurde über 35 Minuten pp evaluiert und die Magenentleerung als „Fläche unter der Kurve„ über 90 Minuten nach Applikation der Mahlzeit bestimmt. Ergebnisse: Die pp Zunahme des Magenvolumens war bei FD signifikant niedriger als bei GK (ml; 0–9 Minute: FD 491±39, GK 532±11; 9–15 Minute: FD 484±55, GK 560±12; 15–35 Minute: FD 462±63, GK 522±26; ANOVA, p<0,05). Die pp Zunahme des proximalen Magenvolumens war bei FD im Vergleich zu GK signifikant niedriger (ml; 0–9 Minute: FD 401±13, GK 474±20; 9–15 Minute: FD 393±25, GK 517±31; 15–35 Minute: FD 365±37, GK 485±32; p<0,01). Im Gegensatz dazu wurden keine Unterschiede im distalen Magenvolumen zwischen FD und GK festgestellt. Die durchschnittliche Magenentleerung von Patienten mit FD und GK war nicht unterschiedlich, aber 2 von 6 Patienten zeigten im Vergleich zu Gesunden (Normbereich (10–90%): 50,4–70,1%) eine verzögerte Magenentleerung. Schlussfolgerung: Diese Studie zeigt, dass bei Patienten, die die Kriterien einer FD erfüllen, Störungen der Entleerung und/oder der Akkommodation des Magens vorliegen können, die durch MRT- Funktionsuntersuchungen aufgedeckt werden können.