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DOI: 10.1055/s-2004-831457
Validierung eines gastrointestinalen Symptomscores (GIS) zur standardisierten Erfassung dyspeptischer Beschwerden bei Patienten mit funktioneller Dyspepsie
Hintergrund: Behandlungsziel bei Dyspepsiepatienten ist die Besserung der Krankheitssymptome. Ziel unserer Studie war daher die Entwicklung und Validierung eines gastrointestinalen Symptomscores (GIS) zur Objektivierung der Symptome in der klinischen Praxis und im Rahmen von Studien. Material und Methoden: Rekrutiert wurden 95 Patienten mit funktioneller Dyspepsie und 50 gesunde Kontrollpersonen. Der Fragebogen (zur Erfassung der Symptome Übelkeit, Erbrechen, Brechreiz, Völlegefühl, abdominelle Krämpfe, vorzeitige Sättigung, saures Aufstoßen/Sodbrennen, Appetitlosigkeit, retrosternale Missempfindungen und epigastrischer Schmerz/Oberbauchschmerzen) wurde im Abstand von einer Woche zweimal ausgefüllt. Antworten wurden auf einer 5-Punkte-Likert-Skala erfasst. Die Patienten wurden unabhängig von einem Gastroenterologen bzw. Internisten/Allgemeinarzt untersucht. Die Responsiveness des Instrumentes wurde mittels gepoolter Daten von 357 Patienten aus vorherigen Studien erfasst. Diese Daten wurden mit der globalen Einschätzung der Wirksamkeit durch den Patienten korreliert. Als Sekundäranalyse wurde die Korrelation des GIS-Scores mit einem krankheitsspezifischen Instrument zur Lebensqualität (Nepean Dyspepsia Index, NDI) bestimmt. Statistische Auswertung: Die Sensibilität des GIS-Scores wurde mittels Varianzanalyse und Kendall’s K-Statistik erfasst. Die Pearson- und Spearman’s-Rank-Korrelation erfasste die Intra- und Inter-Rater-Reliabilität sowie die Korrelation des GIS-Scores mit den NDI-Skalen. Eine Kovarianzanalyse bestimmte die Responsiveness. Ergebnisse: Sensitivität: Patienten und Kontrollpersonen unterschieden sich gleichbleibend für alle Skalen signifikant (p<0,0001). Reliabilität: Die von Gastroenterologen und Allgemeinärzten erfassten GIS-Scores waren signifikant korreliert mit Korrelationskoeffizienten zwischen r=0,84 und r=0,90. Auch die GIS-Scores der zwei Messzeitpunkte waren signifikant korreliert mit den NDI-Symptom-Skalen (r=0,66 bis r=0,76). Responsiveness: Alle Studien zeigten eine signifikante Besserung der Symptomscores, die es erlaubte, Responder von Non-Respondern zu unterscheiden (p<0,0055 bis p<0,0001). Zusammenfassung: Der GIS ist ein robustes, einfaches, valides Instrument zur Quantifizierung dyspeptischer Beschwerden.
Key words
Behandlung - Dyspepsie - Symptome