Zentralbl Gynakol 2004; 126 - 14_085
DOI: 10.1055/s-2004-829742

DMP Brustkrebs, Brustzentrum – Zertifizierung im Saarland

KJ Neis 1
  • 1Frauenklinik, Städtisches Klinikum Saarbrücken

Analog zu den meisten Bundesländern steht im Saarland das DMP-Programm, aber auch die Ernennung von Brustzentren noch in der Startphase.

Brustzentren: Ursächlich hierfür ist im Saarland einerseits die politische Situation mit den im September anstehenden Landtagswahlen, deren Ausgang die Regierung offenbar zuerst abwarten will, bevor weitergehende möglicherweise auch unpopuläre Entscheidungen gefällt werden müssen.

Im Gegensatz dazu bemüht sich die Ärztekammer des Saarlandes seit etwa 2 Jahren die schwierige Diskussion zu ordnen, wobei konsensuell mit allen Chefärzten ein Modell entwickelt wurde, wie im Rahmen kooperativer Brustzentren die Therapie des Mammacarcinoms auch in kleineren Einheiten weiterhin möglich wäre.

Ob dieses Modell jedoch von den Kassen und der Politik letztendlich mitgetragen wird, ist derzeit noch offen, zumal auch die Kassen untereinander teilweise diskrepante Vorstellungen haben.

DMP – Kliniken: Bezüglich des DMP – Brustkrebs wird jetzt, nachdem das DMP – Diabetes im Saarland abgeschlossen ist, unter den Kassen nachgedacht. Hierbei scheint es im Saarland sinnvoll, sich an einen, der bisher in einem anderen Bundesland abgeschlossenen Verträge anzulehnen. Da diese jedoch bislang alle Schwächen zeigten, kann auch abgewartet werden, ob in Kürze in einem anderen Bundesland ein weiter ausgereifter Vertrag, akreditiert wird.

Zusammenfassend scheint es daher so, dass in diesem Jahr nicht mit der Ernennung von DMP-Kliniken oder Brustzentren zu rechnen sein wird.

In welche Richtung die Entscheidungen letztendlich fallen werden, ist auch noch nicht absehbar, zumal in dem „Letter of intent“ wie er in Baden-Württemberg vor dem Hintergrund tiefgreifender Meinungsverschiedenheiten verabschiedet wurde, bislang als unumstößlich geltende Kriterien, wieder infrage gestellt wurden.