Zentralbl Gynakol 2004; 126 - 13_061
DOI: 10.1055/s-2004-829718

Leitliniengerechte Mammadiagnostik aus Sicht des Gynäkologen

VF Duda 1
  • 1Klinikum der Philipps-Universität Marburg, Arbeitsbereich: Senologische Diagnostik

Die S3-Leitlinie Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland macht fachübergreifende Vorgaben für den Einsatz der diagnostischen Verfahren hinsichtlich Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität. Traditionsgemäß liegt das Hauptbetätigungsfeld der Gynäkologen dabei auf dem Gebiet der Sonographie und der sonographisch gestützten interventionellen Verfahren.

Die Strukturqualitätsvorgaben der S3-LL befassen sich mit den allgemeinen Anforderungen an für die Mammasonographie geeignete Ultraschallgeräte inklusive Phantomtests, den Anforderungen an die ärztliche Qualifikation für die Durchführung von Mammasonographien generell und ultraschallgestützte perkutane Biopsien (Stanz- und Vakuumbiopsien) und den Dokumentationsanforderungen.

Unter der Überschrift Prozessqualität werden die Indikationen und der standardisierte Ablauf der Untersuchungen, sowie dessen Dokumentation in schriftlicher und bildlicher Form abgehandelt.

Zum Thema Ergebnisqualität werden einzelne Qualitätsindikatoren aufgeführt, die sowohl für die Mammasonographie als auch für die interventionellen Techniken definiert und mit einem anzustrebenden Wert versehen sind. Zusätzlich wird die Bedeutung der Qualitätssicherung an den interdisziplinären Schnittstellen (z.B. „apparative Diagnostik – Pathologie“) herausgestellt.

In der Zusammenschau wird klar, dass es eine leitliniengerechte Mammadiagnostik aus Sicht des Gynäkologen nur dann geben kann, wenn dieser sich als Teil einer komplexen diagnostisch-therapeutischen Versorgungskette versteht.