Zentralbl Gynakol 2004; 126 - 1_049
DOI: 10.1055/s-2004-829706

Inhibine beim PCO-Syndrom

R Seufert 1, M Schmidt 1, S Neubert 1, M Schaffrath 2, K Pollow 2, H Kölbl 1
  • 1Universitätsfrauenklinik und
  • 2Abt. f. Exp. Endokrinologie Mainz

Fragestellung: Inhibin A, Inhibin B und prä- α -C stammen aus den Granulosazellen und könnten – als starke FSH-Sekretionsinhibitoren – beim PCO-Syndrom, das durch erhöhte Androgen- und LH-Konzentrationen und niedrige FSH-Serumkonzentrationen charakterisiert ist, eine wichtige pathophysiologische Rolle spielen.

Methode:

Bei 45 Patientinnen mit PCO werden Serumspiegel der obigen Parameter mit denen von 25 unauffälligen Patientinnen zu verschiedenen Zykluszeitpunkten verglichen, wobei die EIA's der Firma Serotec zum Einsatz kommen und zur statistischen Analyse der verteilungsunabhängige Wilcoxontest verwendet wird.

Ergebnisse:

Patientinnen mit PCO-Syndrom zeigen signifikant erhöhte Serumkonzentrationen für Inhibin A und Inhibin B gegenüber unauffälligen Patientinnen zu jedem Zykuszeitpunkt. Es findet sich eine inverse Korrelation zwischen der Zahl der Follikelresiduen am Ovar und der Inhibin A Konzentration. Unter Metformin und ebenfalls unter EE und CPA normalisieren sich die Serumspiegel innerhalb einiger Monate.

Schlussfolgerungen:

Die Inhibine sind an zentraler Stelle in die Pathophysiologie des PCO-Syndroms involviert. Die erhöhten Inhibinserumspiegel könnten das erniedrigte Serum FSH bei PCO erklären und sind ein Maß für die chronische ovarielle Follikelpathologie. Sie stellen darüber hinaus interessante Parameter zur Therapiekontrolle dar und sollten zunehmend klinisch eingesetzt werden.