Zentralbl Gynakol 2004; 126 - 18_047
DOI: 10.1055/s-2004-829704

Spannungsfreie Vaginalschlingen

A Maleika 1
  • 1Univ.-Frauenklinik Heidelberg

Zusammenfassung: Spannungsfreie Vaginalschlingen gelten mittlerweile als neuer „gold standard“ in der Inkontinenzchirurgie. Es werden die verschiedenen Bandstrukturen, Systeme und Anwendungstechniken vorgestellt.

Einleitung: Basierend auf der Integraltheorie zur Anatomie und Funktion der Beckenbodenstrukturen von Petros wurde das Konzept der spannungsfreien Vaginalschlingen von Ulmsten entwickelt. Mit dem TVT hat Ethicon (Gynecare) das erfolgreiche Konzept umgesetzt und verfügt seit gut 8 Jahren über die die größten Zahlen an implantierten Schlingen. Mittlerweile werden spannungsfreie Vaginalschlingen von fast 30 Anbietern auf den Markt gebracht. Diese unterscheiden sich in der Bandstruktur, in der Anwendungsweise, dem Bandverlauf etc.

Folgende Aspekte werden in dem Vortrag diskutiert:

  • Bandmaterial: nicht resorbierbar, resorbierbar

  • Bandstruktur: monofil, polyfil, gepresst

  • Trokare und Dorne

  • Faszieninterponat?

  • retropubisch, präpubisch, transobturielle Vorgehensweise

  • Indikationen

  • Komplikationen

  • Aufklärung

Schlussfolgerung: Spannungsfreie Vaginalschlingen führen bei richtiger Indikationsstellung und Handhabung zu optimalen Ergebnissen in der Inkontinenzchirurgie. Vor dem Einsatz der Schlinge sollte der Operateur die Vorteile und Risiken der verschiedenen Systeme und Vorgehensweisen kennen. Die Patientin muss über das verwendete System informiert werden. Bei der Fülle der neuen Systeme sind Vergleichsstudien der neuen Bänder mit dem TVT sowie Studien zu Ergebnissen und Risiken bei den verschiedenen Vorgangsweisen retropubisch bzw. transobturiell zu fordern.