Zentralbl Gynakol 2004; 126 - 3_032
DOI: 10.1055/s-2004-829689

Minimalinvasive Mammabiopsien – Vorgehen am Klinikum Fulda

G Feisel-Schwikardi 1, A Rausch 1, A Kraus 1, S Schindler 1, H Kronsbein 2, L Spätling 1
  • 1Frauenklinik
  • 2Institut für Pathologie, Klinikum Fulda

Mit den minimal invasiven Biopsiemöglichkeiten stehen uns neue Untersuchungsmethoden zur Verfügung, Läsionen der Mamma histologisch zu klären, um bei histologisch gesicherten benignen Herdbefunden auf eine offene Exzision in Vollnarkose verzichten zu können. Dies trifft insbesondere bei suspekten (BIRADS 4) Läsionen zu. Im Fall von suspekten (BIRADS 5) Befunden kann eine genauere Operationsplanung und Aufklärung erfolgen. Am Klinikum Fulda Frauenklinik stehen folgende Möglichkeiten des minimal invasiven Vorgehens zur Verfügung. Den Hauptanteil der minimal invasiven Biopsien stellt die sonographisch gesteuerte Stanzbiopsie dar. Bei entsprechend sonographisch darstellbaren Herdbefunden ab einer Größe von 0,5 bis 1 cm erfolgt mit einer sehr hohen Treffsicherheit die Stanzung durch eine Hochgeschwindigkeitsstanze. Eine definitive histologische Diagnose liegt nach 6 bis 24 Stunden vor. Bei der stereotaktischen Vakuumsaugbiopsie werden mammographisch suspekte Mikroverkalkungen, die kein sonographisches und palpatorisches Korrelat bieten, abgeklärt. Dieses Verfahren ist zeitlich und kostenintensiver als die Stanzbiopsie, bietet aber eine deutlich höhere Treffsicherheit bei deutlich weniger Gewebsdefekt und Narbenbildung als die offene mammographisch drahtmarkierte Biopsie. Sie zeigt auch eine wesentlich höhere Akzeptanz auf Seiten der Patientin. Die Grenzen des Verfahrens sind jedoch brustwand- sowie hautnahe Bezirke. Sehr kleine Brüste und sehr große suspekte Mikrokalkbezirke liegen ebenfalls im Grenzbereich des Verfahrens. Die mikrochirurgischen Mammabiopsien mittels site select werden bei Herden kleiner 1,2 cm, die sonographisch nicht detektiert werden, durchgeführt. Dies ist allerdings nur ein Verfahren zur Diagnosesicherung und nicht zur Therapie. Ausgewertet wurden 172 Vakuumsaugbiopsien.