Zentralbl Gynakol 2004; 126 - 2_031
DOI: 10.1055/s-2004-829688

Auswertung der ersten 20 Fälle mit dem TVT-Monarc System – Ein positives Fazit für den Transobturatorzugang

S Rastocny 1
  • 1Heilig-Geist-Hospital Bingen

Die Effizienz der TVT-Operationen mittels traditionellem Zugang durch den retrosymphysären Raum und durch die Bauchdecke wurde bereits durch mehrere Hunderttausend Eingriffe in internationalen Studien belegt. Über regelmäßige Komplikationen mit Verletzung von Harnblase, Darm und größeren Blutgefäßen, vereinzelt sogar mit Todesfolge, wurde berichtet. Anhand der hier gezeigten Ergebnisse soll gezeigt werden, dass die Platzierung des TVT-Bandes durch die Foramina obturatoria ein geringes Verletzungsrisiko bei guter Wirksamkeit zur Wiedererlangung der Harnkontinenz darstellt. An der gynäkologischen Belegabteilung des Heilig-Geist-Hospitals Bingen wurden nun die ersten 20 Fälle zwischen Juni und Dezember 2003 ausgewertet. Alle wurden vorab einer routinemäßigen Diagnostik mit einer klinischen und urodynamischen Untersuchung sowie einer Perinealsonographie unterzogen. Es bestand mindestens eine Stressharninkontinenz Grad 2 nach Ingelmann/Sundberg bzw. urodynamisch gemessen Grad 1–3.

Die meisten wurden hormonell bzw. mit Beckenbodengymnastik oder mit einer Pessartherapie vorbehandelt. Das Alter der Patientinnen lag zwischen 37 und 79 Jahren, im Mittel 60 Jahre, der Beobachtungszeitraum war 1–7 Monate. Bei 11 Patientinnen war anamnestisch eine Hysterektomie vorausgegangen (55%). Parität war 1–6, im Mittel lag sie bei 2,35. Bei 13 wurde nur das Monarc-Band platziert in 7 weiteren Fällen wurden zusätzliche Eingriffe angeschlossen. 15 Fälle (75%) waren postop. geheilt, 4 Fälle (20%) gebessert von Harninkontinenz Grad 2 auf 1 und ein Fall (5%)unverändert Grad 2. In 2 Fällen (10%) trat eine behandlungsbedürftige postoperative De Novo Urgeinkontinenz auf, in 1 Fall (5%) musste wegen Harnverhalt das Band gelockert werden. Organverletzungen oder sonstige Komplikationen kamen nicht vor. Die vorläufige Auswertung der ersten 20 Fälle ergab, dass trotz Lernkurve die Platzierung des TVT-Bandes mittels Transobturatorzugang eine effiziente, schnelle und sichere Operationsmethode darstellt.