Z Geburtshilfe Neonatol 2004; 208 - 215
DOI: 10.1055/s-2004-829420

Stickstoffmonoxid (NO) – Therapie im postoperativen Management bei Patienten mit angeborenen Herzfehlern

C Elsner 1
  • 1Herzzentrum Leipzig, Universitätsklinik (Leipzig, Deutschland)

Einleitung: Während des postoperativen Managements nach Operationen bestimmter Herzfehler (ausgeprägter Links-Rechts-Shunt) kann es zum kritischen Anstieg des pulmonalen Widerstandes und damit zur Erhöhung des mittleren pulmonalarteriellen Druckes (PAP) kommen. Daraus resultiert ein kritischer Abfall des systemarteriellen Druckes (SAP), eine extreme Erhöhung des zentralvenösen Druckes (ZVD) sowie ein deutlicher Sättigungsabfall.

In einer solchen Situation spricht man von einer pulmonalhypertensiven Krise, welche einen lebensbedrohlichen Zustand darstellt und einer sofortigen Behandlung zugeführt werden muss.

Zusammenfassung: Zur Senkung des pulmonalen Widerstandes und zur Verbesserung der Oxygenierung ist die Anwendung von inhalativen Stickstoffmonoxid (NO) die Therapie der Wahl. NO Therapie garantiert einen schnellen Wirkungseintritt (1–2 Minuten) welcher durch ZVD- und PAP Abfall, sowie durch RR- Anstieg und Sättigungsverbesserung gekennzeichnet sind. Es kommt zur Verbesserung des Ventilation- Perfussionsverhältnisses, da inhaliertes NO nur ventilierte Lungenareale erreicht und somit nur die zugehörigen Lungengefäße erweitert werden.

Für die korrekte Applikation von NO muss das entsprechende gerätetechnische Equipment sowie Kenntnisse über die Nebenwirkungen vorhanden sein.