Pneumologie 2004; 58 - 13
DOI: 10.1055/s-2004-828911

Endothelin-1 in Patienten mit einem Schlafapnoe-Syndrom

K Diefenbach 1, 2, K Kretzschmer 1, S Bauer 1, I Roots 1, I Fietze 2
  • 1Institut für Klinische Pharmakologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
  • 2Schlafmedizinisches Zentrum, Medizinische Klinik m.S. Kardiologie, Pneumologie, Angiologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin

Hintergrund: Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist eine Erkrankung, die u.a. von erblichen Faktoren, Umwelteinflüssen, dem Habitus und Entwicklungsfaktoren beeinflusst wird. Endothelin ist sowohl an der neuronalen Kontrolle der oberen Atemwege als auch der zentralen Atmungsregulation und der Ausbildung der kraniofaszialen Struktur beteiligt – Komponenten, die Einfluss auf eine obstruktive Schlafapnoe haben können. Bisherige Studien zeigten kontroverse Ergebnisse hinsichtlich der Endothelin-Plasmaspiegel. Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung der Plasmaspiegel hinsichtlich deren Bedeutung für die Manifestation und den Ausprägungsgrad einer Schlafapnoe.

Methode: Einschlusskriterium für die Studie war ein polysomnographisch diagnostiziertes OSA mit einem Apnoe-/Hypopnoe-Index über 5/Stunde Schlaf. 334 konsekutiv rekrutierte Patienten wurden untersucht: 126 Patienten vor und 208 Patienten unter CPAP-Therapie. Alle Patienten wurden hinsichtlich Begleiterkrankungen, Schlafanamnese und Einnahme von Medikamenten befragt. Es erfolgte eine ausführliche klinische Untersuchung, eine Blutdruckmessung und die Blutentnahme zur Bestimmung der Endothelin-Plasmaspiegel. Die Plasmaspiegel wurden mithilfe eines ELISA gemessen und mit Normwerten sowie einer Kontrollgruppe von 30 schlafgesunden Probanden ohne OSA verglichen.

Ergebnisse: Endothelin-Plasmaspiegel bei unbehandelten Patienten (0,38 [0,27–0,55] fmol/ml) und der Kontrollgruppe (0,37 [0,23–0,60] fmol/ml) waren nicht signifikant verschieden und lagen im Normbereich (0,2–0,7 fmol/ml). Die Plasmaspiegel korrelierten nicht mit dem AHI und zeigten keine Veränderungen unter einer CPAP-Therapie (0,38 [0.26–0.51]). Es wurde kein Zusammenhang zwischen Plasmaspiegel und Alter, Geschlecht, BMI oder Blutdruck gefunden.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen keine Erhöhung des Endothelinspiegels bei Patienten mit OSA.