Zentralbl Gynakol 2004; 126 - 1_072
DOI: 10.1055/s-2004-828853

Nutritive und respiratorische Plazentainsuffizienz bei primärer fetaler Makrosomie und sekundärem Wachstumsstillstand

B Queißer 1, A Klee 1, K Müller 1, M Gonser 1
  • 1Klinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken, Wiesbaden

Hintergrund:

Eine mögliche Ursache für eine fetale Makrosomie stellt der mütterliche Gestationsdiabetes dar. Aber auch plazentare Ursachen für eine fetale Hyperalimentation sind möglich, wobei plazentare Transportmechanismen für freie Fettsäuren und Aminosäuren infrage kommen. Wir berichten über einen Fall einer fetalen Makrosomie mit sekundärer Plazentainsuffizienz ohne Nachweis eines mütterlichen Gestationsdiabetes.

Fallbericht:

Bei der 39j Patientin fiel in der 32. SSW ein makrosomer Fet über der 99. Perzentile ohne Zeichen einer diabetischen Fetopathie und wiederholt negativem OGTT auf. Ab der 38. SSW war die fetale Biometrie eutroph, so dass von einer sekundären Plazentainsuffizienz auszugehen war. Der Wehenbelastungstest zeigte späte Dezelerationen, so dass die primäre Sectio durchgeführt werden musste. Das Kind wog 3880g, hatte eine gutes fetales Outcome und war normoglykämisch.

Schlussfolgerung:

Bei Betreuung einer fetalen Makrosomie ohne Hinweis auf eine diabetische Fetopathie und neativem OGTT sollten regelmäßige Biometrie-Verlaufskontrollen erfolgen, um rechtzeitig eine sekundäre Plazentainsuffizienz zu erkennen.