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DOI: 10.1055/s-2004-828684
Therapeutische Hypothermie – Behandlung und Prediktor zugleich?
Fragestellung: Verschiedene Oberflächen-Kühlungs-Protokolle der moderaten therapeutischen Hypothermie (MTH) wurden bereits erfolgreich angewandt (1). Das Ziel der Studie war zu ermitteln, ob die Respons des Patienten auf den Kühlungsvorgang einen Prediktor für das neurologische Ergebniss und die Letalität des Patienten darstellt.
Material und Methoden: Wir evaluierten retrospektiv 27 Patienten nach präklinischem Herz-Kreislaufstillstand (PHCA). MTH wurde mittls in Eiswasser getauchter Handtücher, die über Torso und Extremitäten ausgebreitet wurden, induziert. Alle Patienten wurden analgosediert und muskelrelaxiert. Die Inzidens von Ventrikelflimmern als initialem EKG-Rhythmus, die angenommene Ursache des Kreislaufstillstandes (CA), das Alter der Patienten, die rektale Körpertemperatur bei Krankenhausaufnahme (Temp.KH1), der Temperaturverlauf während der MTH und die Kühlungsrate (°C/h) bis Erreichen der Zieltemperatur von 34° C wurden dokumentiert. Als negatives Ergebniss (bad outcome) wurde eine Cerebral Performance Category (CPC) größer 3 bei Krankenhausentlassung oder Tod definiert (2).
Ergebnisse:
Gruppen |
Good outcome (n=13) |
Bad outcome (n=14) |
Alter (Median) in Jahren |
58 |
60,5 |
Kardiale Ursache des CA |
100% (n=13) |
71,4% (n=10) |
VF-Initialrhythmus |
92,3%(n=12) |
57,1% (n=8) |
Temp. KH 1 Median) in °C |
35,4 |
35 |
Kühlungsrate (°C bis 34°C |
0,17 |
0,31 |
Schlussfolgerung: Die Unterschiede der Kühlungsraten der beiden Gruppen könnten auf eine Korrelation zwischen Ausmaß an anoxischem Hirnschaden und Störung der efferenten Thermoregulation hindeuten. Weitere Studien und größere Patientenkollektive sind nötig, um diese Ergebnisse zu verifizieren.
Literatur: (1) Nolan, J Resuscitation 2003; 57: 231–235; (2) Cummings, RO Circulation 1991; 84: 960–975