Rofo 2004; 176 - PO213
DOI: 10.1055/s-2004-828206

Fulminant verlaufende cerebrale Aspergillose

C Büschleb 1, M Hower 1, S Peters 1, O Köster 1, G Schmid 1
  • 1St. Josef-Hospital Bochum, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Bochum

Ziele: Kasuistik: Darstellung der cerebralen radiologischen Veränderungen einer Aspergillose im Verlauf. Methode: Ein 38 jähriger Mann kam mit zunehmender Dyspnoe und kachektischem Ernährungszustand zur stationären Aufnahme. Bekannt war ein früherer i.v. Drogenkonsum und eine HIV-Infektion. Seit ca. einer Woche bestehender Husten, Fieber und Auswurf. Das Thoraxbild zeigte bds. progrediente interstitielle Infiltrate. Nach Nachweis einer Pneumocystis carinii Infektion und erfolgreicher Therapie fand man histologisch in der transbronchialen PE weiterhin eine starke interstitielle Entzündungsreaktion mit Wandödem. Als Komplikation trat ein cerebraler Krampfanfall auf. Es erfolgte zunächst eine notfallmäßige CT-Diagnostik des Schädels mit Darstellung von multiplen Rundherden, sowie eine weitere MRT-Abklärung mit Verlaufskontrollen. Ergebnis: Wegweisend zur Klärung der Diagnose war der MRT-Befund. Hier fanden sich multipelste cortico-subcortikale Läsionen, deren Signalverhalten in der Diffusions-/Perfusionsmessung und in T2* für das Vorliegen von hämorrhagischen Nekrosen sprach. Ein verlegter Sinus sphenoidalis und eine Hirnbiopsie führten zum Nachweis von Aspergillus fumigatus in der angelegten Kultur. Aufgrund der späten Entwicklung der Sinusverschattung und der persistierenden entzündlichen Lungenveränderungen gehen wir von einer hämatogenen Streuung bei invasiver pulmonaler Aspergillose aus. Schlussfolgerung: Bei entsprechender klinischer Konstellation kann die MRT wichtige Hinweise auf das Vorliegen einer cerebralen Aspergillose liefern.