Rofo 2004; 176 - PO192
DOI: 10.1055/s-2004-828185

MR Volumetrie des N. trigeminus bei Patienten mit einseitigen Gesichtsschmerzen

BP Kress 1, D Rasche 1, V Tronnier 1, K Sartor 1, C Stippich 1
  • 1Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Neuroradiologie, Neurologische Klinik, Heidelberg

Ziele: Die Studie wurde mit der Frage durchgeführt, ob die bei Patienten mit Trigeminusneuralgie durch einen Gefäß-Nerven Konflikt bedingte Atrophie des Nerven magnetresonanztomographisch darstellbar ist. Methode: 39 Patienten (Trigeminusneuralgie, Trigeminusneuropathie, Atypischer Gesichtsschmerz) und 25 Probanden wurden prospektiv magnetresonanztomographisch untersucht. In koronalen T1 und T2 Gradientenechosequenzen wurde der zisternale Abschnitt des N. trigeminus mittels Region of interest vermessen und aus diesen Messwerten das Volumen des Nerven errechnet. Das Volumen des Nerven wurde im Seitenvergleich intraindividuell verglichen (t-test für verbundene Stichproben, p<0,05) und die Volumenunterschiede bezogen auf die verschiedenen Krankheitsbilder und Probanden miteinander verglichen (t-test, p<0,05). Ergebnis: Das Volumen des betroffenen N. trigeminus war bei Patienten mit N. trigeminus Neuralgie geringer als auf der gesunden Gegenseite. Der Unterschied war statistisch signifkant (p<0,05). Bei den übrigen Patienten und bei den Probanden ergab sich im intraindividuellen Vergleich kein signifikanter Unterschied. Der Volumenunterschied zwischen gesunder und kranker Seite war bei Patienten mit Trigeminusneuralgie signifikant höher (p<0,05) als bei den übrigen Patienten und bei den Probanden. Schlussfolgerung: Die intraoperativ beschriebene Atrophie des N. trigeminus als Folge des Gefäß-Nerven Konfliktes kann magnetresonanztomographisch dargestellt werden. Nur Patienten mit N. trigeminus Neuralgie weisen diese Atrophie auf. Somit kann mittels MRT die Folge des Gefäß-Nerven Konfliktes dargestellt und die pathologische Bedeutung eines solchen Konfliktes eingeschätzt werden.