Rofo 2004; 176 - PO120
DOI: 10.1055/s-2004-828113

Blutflussvolumenquantifizierung der hirnversorgenden Gefäße bei fibromuskulärer Dysplasie (FMD)

D Dinter 1, KW Neff 1, S Meairs 1, C Düber 1
  • 1Universitätsklinikum Mannheim, Institut für Klinische Radiologie, Mannheim

Ziele: Quantitative Bestimmung der Blutflussgeschwindigkeit und des Flussvolumens in den hirnversorgenden Gefäßen bei Patienten mit fibromuskulärer Dysplasie (FMD) unter Verwendung einer 2D- Phasenkontrastsequenz. Methode: 7 Patienten mit angiographisch typischen Veränderungen einer FMD (Alter: 33 bis 60 Jahre; 3 Frauen, 4 Männer) wurden mittels DSA, MR des Gehirns inklusive 3-D TOF-MRA sowie KM-unterstützter MR-Angiographie der Halsgefäße an einem 1,5 T MRT untersucht. Zusätzlich wurden 2-D Phasenkontrastflussmessungen in de Aa. carotis communes, den Aa. carotis internae sowie der A. basilaris angefertigt. Die Ergebnisse der quantitativen Auswertung der Flussgeschwindigkeit und des Blutvolumens wurden mit einem Normalkollektiv von 15 alterskorrelierten Probanden verglichen. Ergebnis: 16 der 28 untersuchten Gefäße zeigten in der MRA typische Veränderungen im Rahmen einer FMD (A. carotis: n=10, Aa. vertebrales: n=6). 5 Patienten wiesen höhergradige Stenosen der Halsgefäße auf, 2 Patienten eine geringgradige/keine Stenose. Diese Patienten zeigten dennoch die typische Morphologie der FMD mit segmentalen Gefäßunregelmässigkeiten. Bei den fünf Patienten mit mässigen bis höhergradigen stenotischen Veränderungen konnte eine Flussreduktion in den stenosierten Gefäßen bei kompensatorisch erhöhtem Blutflussvolumen in den nicht hämodynamisch relevant stenosierten übrigen Halsgefäßen nachgewiesen werden, sodass diese als zusätzliche Kollateralgefäße zur Blutversorgung des Gehirns beitragen. In den Gefäßen der beiden Patienten mit nur geringen/nicht nachweisbaren Gefäßstenosen fand sich kein relevanter Unterschied des Blutflussvolumens im Vergleich zum Normalkollektiv. Schlussfolgerung: Die Analyse der quantitativen Volumen- und Flussmessung zeigte Veränderungen bis hin zu ausgeprägten Umverteilungsprozessen bei Patienten mit FMD. Der individuell unterschiedliche Blutfluss und das Blutvolumen in den zuführenden hirnversorgenden Gefäßen ist dabei abhängig von der hämodynamischen Relevanz der FMD-Läsionen.