Rofo 2004; 176 - PO83
DOI: 10.1055/s-2004-828076

Risikoabschätzung bezüglich einer möglichen Erwärmung von Führungsdrähten bei MRT-gestützten Gefäßinterventionen durch Homogenitätsmessungen des B1-Fe

R Girnus 1, V Hesselmann 1, V Sturm 1, B Krug 1, K Lackner 1
  • 1Klinkum der Universität zu Köln, Radiologische Diagnostik, Köln

Ziele: Bei einer möglichen Erwärmung von metallischen Objekten, wie Führungsdrähten, bei MR-Untersuchungen spielt der Antenneneffekt eine zentrale Rolle. Die Höhe des Temperaturanstieges dT hängt unter anderem von der Länge, der Lage in Bezug auf Anregungsspule und der Eindringtiefe in das Gefäß ab. Da diese Faktoren bei jedem Eingriff anders sind, ist eine individuelle Kontrollmöglichkeit in Form eines Vorscans mit niedrigem SAR von Nutzen. Ziel war, durch B1-Feldveränderungen in Drahtnähe die Ströme, die in den Drähten induziert werden, zu messen, um so Aussagen über die Einkopplung des HF-Feldes machen zu können. Methode: Drähte unterschiedlicher Länge wurden teilweise in ein zylindrisches mit Kupfersulfatlösung gefülltes, parallel zum B0-Feld des MRT (Philips, Intera 1.5T) ausgerichtetes Plexiglasphantom eingetaucht. Bei jeder Anordnung wurden transversale Schichten (Dicke 5mm) durch das Phantom durch 2D-Gradientenechosequenzen (TR/TE 100/10) mit Flipwinkeln von 5° bis 150° aufgenommen. Durch numerische Berechnungen unter Zuhilfenahme der theoretischen Signalgleichung wurde für jeden Bildpunkt ein Faktor bestimmt, der die Feldveränderungen in der Umgebung des Drahtes angibt. Als Vergleich dienten fiberoptische Temperaturmessungen bei jeweils gleicher Anordnung aber bei TSE-Sequenzen (SAR 3.9W/kg). Ergebnis: Bei Anordnungen die ein hohes dT aufwiesen, traten die größten Feldveränderungen auf. Simulationsrechnungen konnten zeigen, dass diese Änderungen durch die Überlagerung des HF-Feldes mit einem zusätzlichen Feld, das durch den induzierten Strom innerhalb des Drahtes hervorgerufen wurde, verursacht wurden. Schlussfolgerung: Es zeigt sich ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der geometrischen Anordnung, bei der ein hohes dT durch Resonanzeffekte möglich ist, und Bildveränderungen aufgrund von Veränderung des B1-Feldes. Da diese Testsequenzen ein sehr niedriges SAR haben, tritt auch im Resonanzfall kein messbares dT auf. Diese Arbeit zeigt, dass eine Risikoabschätzung durch die Bildgebung möglich ist.