Rofo 2004; 176 - PO68
DOI: 10.1055/s-2004-828061

Funktionelle und morphologische MR Bildgebung des Herzens bei 3T – intraindividueller Vergleich gegenüber einem 1, 5T System

F Fenchel 1, UK Kramer 1, GL Laub 1, NS Stauder 1, ME Engels 1, AK Kraft 1, CC Claussen 1, SM Miller 1
  • 1Universitätskliník Tübingen, Radiologie, Tübingen

Ziele: Seit kurzem ist erstmals die Technologie verfügbar, eine MR-Tomographie des Herzens an 3T MR Systemen mit Oberflächenspulen durchzuführen. Hierdurch bieten sich neue Optionen, bisherige Limitationen von 1,5T Systemen in Form von eingeschränktem Signal-Rausch-Verhältnis (SRV) und begrenzter Ortsauflösung zu überwinden. Ziel der Studie war es, dies in einem intraindividuellen Vergleich anhand fest etablierter Sequenztechniken bei 1,5T und 3T zu untersuchen. Methode: An einem 3T System (Magnetom Trio, Siemens) und 1,5T System (Magnetom Sonata, Siemens) wurden an 8 Probanden folgende Sequenzen erprobt: 2D Cine FLASH, 2D Cine trueFISP, darkblood T1-TSE und 2DTurboFLASH. Die verschiedenen Sequenzen wurden dabei mit Standardparametern (5–8mm Schichtdicke, 1,3–2,0mm Pixel), als auch in hochauflösender Implementierung (bis 2mm Schichtdicke, bis 0,8mm Pixel) gemessen. Anhand von Standardschnitten erfolgte bei identischen Sequenzparametern die Bestimmung des SRV in Referenzregionen und eine qualitative Analyse der Detailabbildung feiner Strukturen wie Herzklappen, Vorhofseptum und Perikard. Ergebnis: In allen Fällen wurde eine diagnostische Bildqualität erzielt. Aufgrund der SAR Limitierung konnten TrueFISP Messungen bei 3T maximal mit Flipwinkeln zwischen 40–50° erfolgen. Die Bildkontraste waren hiervon nicht beeinträchtigt. Das SRV lag für alle Techniken bei 3T um einen Faktor 1,5 bis 3 signifikant höher (p<0,01), wobei ausgeprägtere Artefakte durch Flussphänomene und Feldinhomogenitäten auftraten (3 von 8 Fällen). Insbesondere hochauflösende T1 Aufnahmen (3mm Schichtdicke, 0,9mm Pixel) zeigten bei 3T eine hervorragende Qualität bei etwas reduzierter Signalintensität des Myokards gegenüber 1,5T. Schlussfolgerung: Morphologische und funktionelle MR-Bildgebung ist bereits heute unter 3T Feld-Bedingungen bei überlegenem SRV gegenüber 1,5T möglich. Unter der Voraussetzung weiterer technischer Verbesserungen sind für die Zukunft eindeutige Vorteile in Bezug auf Ortsauflösung und T1-Kontrasteffekte zu erwarten.