Rofo 2004; 176 - PO63
DOI: 10.1055/s-2004-828056

MSCT-Angiographie der Koronararterien mit 16-Zeilen-Technologie: Einflüsse der Bildqualität auf die Bildbefundung

M Heuschmid 1, A Küttner 1, A Feyer 1, T Trabold 1, MD Seemann 1, S Schröder 1, AF Kopp 1, CD Claussen 1
  • 1Uniersitätsklinik Tübingen, Radiologische Diagnostik, Tübingen

Ziele: Auswertung der Bildqualität und deren Einfluss bei der Bildbefundung der koronaren CT-Angiographie (CTA) mit einem 16-Zeilen Spiral-CT (MSCT) unter Verwendung des retrospektiven EKG-Gatings. Methode: Bei 37 Patienten mit bekannter oder vermuteter koronarer Herzerkrankung (KHK) wurde eine Koronarkalkbestimmung sowie eine CTA der Koronararterien mittels eines 16-Zeilen MSCT (Sensation 16, Siemens) durchgeführt. Die CTA erfolgte mit einer Kollimation von 0.75mm, einem Tischvorschub von 2.8mm/Rotation bei einer Rotationszeit von 0,42s und retrospektiven EKG-Gating. Durch die Verwendung von axialen Test-Serien wurden die Bilddaten zum Zeitpunkt mit geringster Artefaktbildung im RR-Intervall rekonstruiert. Die Datensätze wurden anhand axialer Bilder sowie Volumen- und MIP-Reformationen ausgewertet. Die Beurteilung der Bildqualität hinsichtlich der Segmentvisualisierung und des Auftretens von Artefakten erfolgte mittels einer 5 Punkte-Skala durch 2 Radiologen. Ergebnis: Die mittlere Herzfrequenz der Patienten lag bei 64.5±13.3 Schlägen/min. Insgesamt wurden 488 Segmente (481 Koronarsegmente und 7 Bypässe) ausgewertet. Der mittlere Kalkscore nach Agatston (ASE) war 524.3±807.6. 28/37 Patienten hatten einen ASE <1000 (Mittelwert 90.8±152.3), 9/37 Patienten=1000 (MW 1761.0±637.6). 77.9% (380/488) aller Segmente waren diagnostisch auswertbar, 22.1% (108/488) waren nicht diagnostisch. 52/73 Segmente mit Bewegungsartefakten waren distale Gefäßabschnitte bzw. Seitäste. Hinsichtlich Stenosen=50% lagen Sensitivität und Spezifität unter Einbeziehung aller Segmente bei 59% bzw. 97%, bei Patienten mit ASE <1000 bei 93% bzw. 98%. Schlussfolgerung: Die 16-Zeilen MS-CT des Herzens erlaubt eine verlässliche Beurteilung der Koronargefäße insbesondere bei Patienten mit fehlenden oder mässigen Koronarverkalkungen. Eine durch Bewegungsartefakte verminderte Bildqualität betrifft vorwiegend distale Gefäßabschnitte und Seitäste.