Rofo 2004; 176 - PO50
DOI: 10.1055/s-2004-828043

Endoleckage-Detektion nach endovaskulärer Aneurysmatherapie: MRT versus CT

B Pitton 1, H Schweitzer 1, S Herber 1, P Kalden 1, J Schneider 1, W Schmiedt 1, A Neufang 1, M Thelen 1
  • 1Universitätskliniken Mainz, Klinik für Radiologie, Mainz

Ziele: Überprüfung der diagnostischen Wertigkeit von MRT und Spiral-CT zur Detektion von Endoleckagen. Methode: Bei 118 Patienten (109 Männer, 9 Frauen, Alter 71,8±7,0 Jahre) erfolgten Verlaufsuntersuchungen nach endovaskulärer Aneurysmatherapie: nach 48h, nach 3, 6, und 12 Monaten und dann jährlich. Die Untersuchungen erfolgten mittels Spiral-CT (Schichtdicke 3mm, Rekonstruktionsintervall 2mm, nativ, früharteriell und spät nach Kontrastmittelgabe) und MRT (1,5 T, transversale T2w-TSE, T1w-Flash 2D nativ, sowie kontrastverstärkte Flash 3D Angio und T1w-Flash 2D transversal nach KM). Die Endoleaks wurden definiert als Größe I: <3%; II: >3%<10%; III: >10%<30%, und IV: >30% des Aneurysmaquerschnitts. Die Synopsis von CT und MRT wurde als diagnostischer Referenzstandard definiert. Ergebnis: 252 komplette Datensätze, bestehend aus kontrastverstärkten CT- und MRT-Untersuchungen, wurden getrennt voneinander analysiert. Gemäß der Referenzdiagnose wurden insgesamt 141 Endoleaks diagnostiziert. Die Sensitivität betrug für MRT, Spiral-CT (früharteriell und spät), Spät-CT und früharterielles CT jeweils 95.0%, 43.3%, 37.6% und 34.0%. Die entsprechenden negativen prädiktiven Werte betrugen 94.1%, 58.1%, 55.8%, and 54.4%. Die korrekte Größenbestimmung der Endoleckage erfolgte mit MRT, Spiral-CT (früharteriell und spät), Spät-CT und früharteriellem CT jeweils in 96.4%, 57.5%, 56.8% und 55.2%. Mittels Spiral-CT (früharteriell und spät) allein wurden 80 der 141 Endoleckagen übersehen, vorwiegend kleine Endoleckagen der Größen I und II. Schlussfolgerung: Bei der Endoleckage-Detektion und Einschätzung der Endoleckage-Größe ist die MRT der CT überlegen. Die in klinischen Studien angegebenen Endoleckage-Raten hängen daher wesentlich von der Art und Weise der zugrundeliegenden Bildgebung ab.