Rofo 2004; 176 - PO45
DOI: 10.1055/s-2004-828038

Vergleich doppler- und duplexsonographischer Stenoseparameter und MR-tomographischer Blutflussquantifizierung bei unilateraler Stenose der Arteria carotis interna (ACI)

AK Kilian 1, S Meairs 1, C Düber 1, KW Neff 1
  • 1Universitätsklinikum Mannheim, Institut für klinische Radiologie, Mannheim

Ziele: Vergleich einer doppler- und duplexsonographisch basierten Stenosegraduierung und einer korrespondierenden MR-tomographischen quantitativen Blutflussmessung bei der Klassifizierung von unilateralen ACI-Stenosen. Methode: Bei 62 Patienten mit unilateraler ACI-Stenose wurden doppler- und duplexsonographisch die Blutflussgeschwindigkeiten und die Flächenreduktion in Lokalisation der Stenose mit „color doppler flow imaging“ und „real time compounded imaging“ bestimmt. Die Patienten erhielten zudem eine 2D cine Phasen-Kontrast MR Messung zur Bestimmung des absoluten Blutvolumenflusses in der ACI beidseits, der ACC beidseits und der A. basilaris. Die sonographisch basierte Stenosegraduierung mit Stenosewerten von 50 bis 98% wurde mit der MR-tomographischen Blutflussmessung korreliert. Als Kontrollkollektiv wurden 20 gesunde Probanden mit den gleichen Parametern untersucht. Ergebnis: Ab einem Stenosegrad von 70% in der Flächenmessung zeigt sich eine beginnende geringe Geschwindigkeitserhöhung im Doppler. Bei ACI-Stenosen von >80% steigen die Geschwindigkeitswerte im Doppler signifikant an. Die Blutvolumenflusswerte in der MRT weisen bis zu einem Stenosegrad von 70% keine signifikante Volumenflussänderung im Vergleich zum Kontrollkollektiv auf. Es findet sich bei Stenosegraden >70% eine hohe und lineare Korrelation (r=-0,83) zwischen dem Anstieg des Stenosegrades und der Reduktion des mittleren Blutflusses. Ab einem Stenosegrad >82% sind die Blutflusswerte signifikant im Vergleich zum Kontrollkollektiv reduziert. Schlussfolgerung: Bei unilateralen ACI-Stenosen steigen die Blutflussgeschwindigkeiten im Doppler ab einem flächenbasierten Stenosegrad von >80% signifikant an. In der MRT Flussquantifizierung wird eine Blutflussminderung ab einem Stenosegrad von >70% mit einer hohen und linearen Korrelation nachgewiesen. Bei Flächenplanimetrie in Höhe der Stenose sind ACI-Stenosen von >82% als signifikant hamodynamisch relevant einzustufen.