Rofo 2004; 176 - roe_11
DOI: 10.1055/s-2004-827972

Telemammographiesystem basierend auf Standardsoftware für die prototypische Anwendung in europäischen Screening-Programmen

DB Böhm 1, T Boskamp 1, G Prause 1, N Wedekind 1, C Beck 1, CJ Evertsz 1, HO Peitgen 1
  • 1MeVis, Bremen

Ziele: Die digitale Mammographie ermöglicht die Übertragung der Bilddaten zwischen der Akquisitions-Workstation – in einer mobilen oder stationären Screening-Einheit – und einem entfernten Screening-Zentrum für die Doppel- oder Zweitbefundung. Mit der Wavelet-Kompression (verlustbehaftet oder verlustfrei) können auch bei begrenzter Bandbreite (z.B. DSL mit 768kBit/s) die großen Datenmengen (bis zu 120 MByte/Fall) übertragen werden. Die Bilddaten werden von der Akquisitions-Workstation per DICOM zum Kompressionsserver geschickt. Dort werden für die Verwaltung die Header-Daten in eine Datenbank eingetragen. Anschließend wird automatisch die MT-WICE Wavelet-Kompression auf die Bilder angewandt. Die Bildübertragung geschieht mit Hilfe einer verschlüsselten Internetverbindung. Auf der Seite des Empfängers werden die Daten dekomprimiert und an die Bildschirmbefundungs-Workstation oder das lokale PACS geschickt. Der Prototyp wurde unter Verwendung von Standardsoftware erstellt: Windows oder Linux, Apache Web-Server, MySQL, PHP, DICOM Toolkit (OFFIS, Oldenburg) und MT-WICE (MeVis Technology, Bremen). Das vorgestellte Telemammographiesystem ermöglicht die einfache und sichere Übertragung von digitalen Mammogrammen zwischen dem Aufnahmeort und dem getrennten Screening-Zentrum. Verglichen mit der LZW-Kompression kann mit der verlustfreien Wavelet-Kompression eine um ca. 40% höhere Kompressionsrate erreicht werden. Durch die Verwendung von Standardsoftware und Scripting kann das System schnell und einfach an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Diese Arbeit ist im Rahmen des SCREEN-TRIAL Projektes (IST-2001–33439) entstanden und wurde von der Europäischen Kommission im 5. Rahmenprogramm (IST) gefördert.